Bern

Rettungsaktion im Berner Oberland: Verletzter Wanderer mit Wärmebildkamera gefunden

In Gewitter geraten

Rega rettet Wanderer beim Brienzer Grat mit Wärmebildkamera

12.07.2024, 10:46 Uhr
· Online seit 11.07.2024, 16:22 Uhr
Am Mittwoch, 10. Juli 2024, wurde ein Wanderer beim Brienzer Grat vermisst, nachdem er in ein heftiges Gewitter geraten war. Mithilfe der Wärmebildkamera des Rega-Suchhelikopters konnte der Vermisste gegen Mitternacht verletzt aufgefunden werden. Er wurde in ein Spital geflogen.

Quelle: Schweizerische Rettungsflugwacht / rega.ch

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Der Wanderer befand sich laut einer Mitteilung der Rega gemeinsam mit einem Kollegen auf der Gratwanderung zwischen dem Harder und dem Brienzer Rothorn. Gegen 19 Uhr seien die beiden von einem starken Gewitter überrascht worden. Dabei verloren sie sich aus den Augen, worauf der eine Wanderer nach erfolgloser Suche nach seinem Kollegen alleine weiterging und auf einer Alp Hilfe suchte. Die Kantonspolizei Bern wurde verständigt, diese bot die Rega für die Suche auf. Ein erster Suchflug der Helikopter-Crew aus Wilderswil im Gebiet, wo der Vermisste vermutet wurde, sei aber erfolglos geblieben.

Suche mit Wärmebildkamera

Währenddessen habe sich ein Fachspezialist der Rega auf der Basis Wilderswil mit einem Bergretter des Schweizer Alpen-Club SAC sowie der Kantonspolizei Bern auf den Einsatz mit «Rega 11» vorbereitet. Dies ist ein speziell ausgerüsteter Helikopter mit einem Hightech-Suchsystem. Zur Ausrüstung gehören unter anderem eine hochsensible Wärmebildkamera sowie eine optische Kamera. Das System ermöglicht laut der Rega eine grossflächige und effiziente Suche aus der Luft. Ein leistungsstarker Suchscheinwerfer, der direkt mit dem System verbunden ist, erlaubt das zielgenaue Ausleuchten in der Nacht.

Die Involvierten tauschten alle vorhandenen Informationen aus und versuchten, gemeinsam mit dem Kollegen des Vermissten, das Suchgebiet möglichst eng einzugrenzen. Auch mögliche Routen, die der vermisste Wanderer allenfalls hätte nehmen können, sowie gefährliche Passagen wurden besprochen.

Vermisster war 150 Meter abgestürzt

Gegen 23 Uhr startete der Suchhelikopter in Richtung Brienzer Rothorn. Im Suchgebiet befanden sich viele Steinböcke und andere Wildtiere, was die Suche mit der Wärmebildkamera erschwerte.

Trotzdem konnte der vermisste Wanderer schliesslich mithilfe des Wärmebildes gefunden werden. Er war abgestürzt und lag verletzt rund 150 Meter unterhalb des Wanderweges in steilem Gelände. Die anschliessende Rettung mit einem zweiten Rega-Helikopter gestaltete sich aufgrund der Dunkelheit, einer weiteren Gewitterzelle und starken Niederschlägen als sehr herausfordernd und musste zwischenzeitlich kurz unterbrochen werden.

Schliesslich konnte der Patient aber ausgeflogen, medizinisch versorgt und ins Spital geflogen werden.

(pd/rst)

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veröffentlicht: 11. Juli 2024 16:22
aktualisiert: 12. Juli 2024 10:46
Quelle: BärnToday

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