Eigentlich hätte das neue Überwachungssystem bereits mit der Eröffnung der neuen Halle vergangenes Jahr eingeführt werden sollen. Doch aufgrund verschiedener Abklärungen kam es zu Verzögerungen, wie der Stadtberner Gemeinderat am Donnerstag mitteilte.
Die Kameras sollen hauptsächlich eine zusätzliche Sicherheit für die Badegäste sein. «Wir haben eine neue und innovative Schwimmhalle. Darum wollen wir auch bezüglich der Sicherheit das Bestmögliche», sagt Christian Bigler, Leiter Sportamt der Stadt Bern. Zusätzlich soll es auch die rund 20 Bademeisterinnen und -meister entlasten.
«Es werden keine Daten gesammelt»
Künftig überwachen die Kameras die Schwimmbecken. In Umkleidekabinen, Duschkabinen, Eingangs- sowie anderen Bereichen ist das System nicht installiert. Auch unter der Wasseroberfläche sind keine Kameras vorgesehen.
«Beim Datenschutz muss man sich keine Sorgen machen. Die Kameras sind lediglich an Bewegungsmustern interessiert», versichert Bigler. Das System erkennt Menschen, nicht jedoch konkrete Personen. Es werden keine Daten aufgezeichnet und keine persönlichen Informationen gesammelt. Laut der Fach- und Aufsichtsstelle Datenschutz erfülle das gewählte Wasserüberwachungssystem die gesetzlichen Anforderungen.
Fehlalarm vorprogrammiert?
In der Schweiz ist Bern die erste Stadt, die ein solches Überwachungssystem bei einem Schwimmbad einführen wird. In Deutschland hingegen setzen bereits mehrere Hallenbetreiber auf die neue Technologie.
«Das System selbst testen konnten wir nicht. Wir haben aber verschiedene Systeme im Ausland evaluiert und uns danach für das Künftige entschieden», erklärt Christian Bigler.
So sei auch nicht sicher, inwiefern die Kameras mit künstlicher Intelligenz zwischen einer Blödelei und einem Ernstfall unterscheiden können. «Ich gehe davon aus, dass es zum Teil auch Fehlalarme geben wird – aber lieber einen Alarm zu viel als einen Alarm zu wenig», so der Sportamtsleiter weiter.
System ersetzt kein Personal
Laut dem Berner Gemeinderat führt die Einführung des Systems zu keinen Entlassungen. Auch Christian Bigler: «Wir haben seit Anfang so viele Leute eingestellt, wie es für die Halle ohne Überwachungssystem braucht. Die Sicherheit für die Badegäste ist der Eröffnung gewährleistet.» Auch wenn das System in Betrieb sei, ändere sich an der Wasseraufsicht, am Dienstplan der Bademeisterinnen und -meister oder an den Ressourcen nichts.
Überwachung voraussichtlich ab Herbst
Das neue System kostet rund 111'000 Franken, die Anschaffung ist Teil des Baukredits für den Neubau der Schwimmhalle. Daneben fallen jährlich rund 20’000 Franken für den Betrieb und die Wartung des Kamerasystems an.
Der Stadtrat muss der Installierung des Systems noch zustimmen. Tut er dies, kann es auf die kommende Herbst-/Wintersaison in Betrieb genommen werden.
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