Herr Furrer, die Bystronic AG hat einen massiven Stellenabbau angekündigt. Konzernweit sind 210 Mitarbeitende betroffen. Wo drückt der Schuh?
Es ist wichtig zu erwähnen, dass wir im Geschäftsbericht für das Jahr 2023 solide Zahlen präsentieren konnten. Wir haben aber die Entwicklung, dass wir Anfang letztes Jahr zwar einen guten Auftragsbestand hatten, dieser dann aber bereits im zweiten und dritten Quartal gesunken war. Die Kundinnen und Kunden sind vorsichtiger geworden, die Aufträge wurden weniger. Deshalb haben wir dann im Herbst in Niederönz die Kurzarbeit eingeführt, die seit vier Monaten läuft. Die Bewilligung haben wir bis Ende April.
Inwiefern ist der Hauptsitz in Niederönz von den Sparmassnahmen betroffen?
In Niederönz ist vor allem die lokale Produktion betroffen. Inwiefern der Hauptstandort nebst der eingeführten Kurzarbeit betroffen ist, dazu kann ich mich Stand jetzt noch nicht äussern. Das ist noch offen und ich will mich nicht an Spekulationen beteiligen. Wir werden aber mit Massnahmen wie eben der Kurzarbeit versuchen, unsere Mannschaft in Niederönz auf dem Level beizubehalten. Ausserdem sind wir überzeugt, dass ein Aufschwung in der globalen Industrie folgen wird. Die Frage ist nur, wann.
Auf wann sind die Kündigungen geplant?
Wir haben das Sparprogramm am Donnerstag angekündet. In den kommenden Wochen werden wir das Programm ausarbeiten. Erste Umsetzungen werden noch im Verlauf des Jahrs 2024 erfolgen. Weitere Details können wir aktuell noch nicht kommunizieren. Wir werden aber sicher im April weiter informieren.
Welchen Einfluss hat der starke Franken auf die aktuelle Situation?
Der starke Franken macht uns zu schaffen. Doch wir haben wenig Einfluss auf die Entwicklung des Frankens. Wir probieren die Situation nach wie vor bestmöglich zu managen.
Was bedeuten die Sparmassnahmen für den geplanten Neubau in Niederönz?
Für den geplanten Neubau haben wir die Pläne zusammen und die befinden sich aktuell in der Schublade. Letzten Herbst haben wir beschlossen, das Projekt «Global Brand Experience Center» nicht abzubrechen. Den Neubau haben wir aufgrund des aktuellen Marktumfelds auf «on hold» gesetzt, ganz im Sinne von «aufgeschoben ist nicht aufgehoben». Sobald es die Situation und das Marktumfeld wieder zulassen, werden wir das Projekt wieder fortführen. Wir wollen den Neubau in Niederönz umsetzen und am Vorhaben festhalten. Denn der Standort Niederönz hat für den Konzern eine grosse Bedeutung.
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