Bern
Kanton Bern

Adrian Spahr möchte Gemeindepräsident von Lengnau werden - in Zürich hat man etwas dagegen

Lengnau

Wahl des Gemeindepräsidiums sorgt schweizweit für Aufsehen

· Online seit 15.11.2023, 09:10 Uhr
Am Sonntag kommt es in Lengnau zur Kampfwahl um das Gemeindepräsidium zwischen der amtierenden Präsidentin Sandra Huber von der SP und dem Herausforderer Adrian Spahr von der SVP. Nun mischt sich die linksgrüne Organisation Campax aus Zürich in den kommunalen Wahlkampf ein.
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Bei den Gemeindewahlen in Lengnau ging die SVP als klare Siegerin hervor. Sie gewann auf Kosten der FDP einen Sitz dazu und sitzt nun zu dritt in der Exekutive. Am meisten Stimmen gemacht hat dabei der neu gewählte Adrian Spahr. Der Co-Präsident der Jungen SVP Kanton Bern möchte aber noch mehr. Der 29-jährige tritt am 19. November zur Kampfwahl um das Gemeindepräsidium gegen die aktuelle Amtsinhaberin Sandra Huber (SP) an.

Zürich mischt sich ein

DIese kommunale Wahl sorgt nun plötzlich für überregionalen Wirbel, wie 20Minuten schreibt. Die linksgrüne Kampagnenorganisation Campax aus Zürich will die Wahl von Adrian Spahr verhindern. In einem Video auf Social Media erinnert Campax daran, dass Spahr 2019 wegen Rassendiskriminierung verurteilt worden war. Grund dafür war damals ein Wahlplakat der JSVP, welches sich gegen ausländische Fahrende richtete.

Adrian Spahr zeigt sich irritiert über den Werbespot. «Ich frage mich schon, was eine Zürcher Organisation in einem kommunalen Berner Wahlkampf verloren hat», sagt er gegenüber 20Minuten. Er könne sich aber vorstellen, dass der Auftrag oder der Anstoss für das Video aus seiner Gemeinde kam. Das Campax Video wurde unter anderem auch von der amtierenden Gemeindepräsidentin Sandra Huber mit «Gefällt mir» markiert. Die SP von Lengnau habe damit aber nichts zu tun, sagt sie 20Minuten.

Älter und reifer geworden

Der Inhalt des Campax Videos erstaunt Adrian Spahr nicht. Er kenne die ideologische Ausrichtung der Organisation. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien nicht neu. Schon im Wahlkampf um den Gemeinderat in Lengnau sei er mit der alten Geschichte konfrontiert worden. Er sei in der Zwischenzeit aber älter und reifer geworden und habe aus der Sache gelernt, wird Spahr zitiert. Ein Wahlplakat wie damals würde er heute nicht mehr veröffentlichen.

Dass das Campax-Video aus Zürich die Entscheidung um die Besetzung des Gemeindepräsidiums in Lengnau beeinflussen könnte, glaubt er nicht. Bei der Wahl gehe es darum, wer die Anliegen der Leute in Lengnau am besten vertreten könne und nicht, wer vor Jahren irgend eine Zeichnung gemacht habe, sagt Adrian Spahr.

Campax selber in der Kritik

Die Kampagnenorganisation Campax ist im Wahlkampf selber in die Kritik geraten, weil sie unzimperliche Methoden gebrauchte. So lancierte sie einen Briefkasten-Aufkleber, in dem SVP und FDP indirekt als Nazis gebrandmarkt wurden. Das trug Campax heftige Kritik auch aus linken Kreisen ein.

(ma)

veröffentlicht: 15. November 2023 09:10
aktualisiert: 15. November 2023 09:10
Quelle: 32Today

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