«Merci Kilu, Merci!» Am Sonntag nach dem Mittag dürfte es in der Schwingarena in Burgdorf richtig laut werden. Der Schwingerkönig von 2010 Kilian Wenger wird vor über 10'000 Zuschauerinnen und Zuschauern offiziell vom Bernisch-Kantonalen Schwingverband verabschiedet. Vor einer Woche hatte der 34-jährige Berner Oberländer seinen Rücktritt verkündet: «Ich konnte nicht mehr auf gleichem Niveau schwingen, wie ich wollte», verkündete Wenger vor den Medien:
Im Verlauf der Woche war es in Burgdorf zunächst noch unklar, wo und in welchem Rahmen der Wenger-Abschied über die Bühne gehen soll. Nun heisst es auf Anfrage von BärnToday beim Organisationskomitee, dass die Schwingwelt Wenger nicht in einem Festzelt, sondern gebührend in der Arena des Bernisch-Kantonalen Schwingfestes «Tschüss sagen» kann. Aktuell sei eine kurze Zeremonie direkt nach dem Mittag geplant, wo Wenger die Schwingerhosen offiziell an ein Brett nageln wird. Der Verband muss diesen Plan noch absegnen. Ob da alle Augen trocken bleiben werden? Zumindest ist Hühnerhaut vorprogrammiert, denn Wenger war einer der ganz grossen Publikumslieblinge.
Als Wenger Aberhalden bodigte
Auf allen Schwingplätzen der Schweiz war der bodenständige Diemtigtaler beliebt. Sein grösster Sieg feierte er 20-jährig im Jahr 2010 beim Eidgenössischen Schwingfest in Frauenfeld. In überlegener Manier holte er sich damals den Titel des Schwingerkönigs. Unvergessen bleibt, wie er am Sonntagmorgen sein persönliches Idol Jörg Abderhalden auf den Rücken legte.
So wurde Kilian Wenger 2010 Schwingerkönig:
23 Kranzfestsiege sicherte sich Kilian Wenger im Verlauf seiner Karriere. 110 Kränze hängen bei ihm Zuhause – den letzten gewann er beim Oberländischen Schwingfest im Mai in Brienz. Den letzten Festsieg feierte Wenger beim Bernisch-Kantonalen Schwingfest 2021 in Aarberg. Die Arena damals glich jener, die nun in Burgdorf steht. Einem emotionalen Abschied, oder sollte man sagen, einer emotionalen Abdankung des Schwingerkönigs, steht nichts mehr im Weg.