Die Bäuerinnen und Bauern im Kanton Bern warten verzweifelt auf besseres Wetter. Wegen des vielen Niederschlags war eine Heuernte in diesem Jahr für viele Bauernbetriebe noch nicht möglich.
Jürg Iseli, Präsident des Berner Bauernverbands, kennt die Sorgen seiner Mitglieder. «Das schlechte Wetter beschäftigt alle», sagt er. Allerdings unterscheide sich die Situation innerhalb des Kantons Bern. «Im Seeland konnten einige Bauern bereits den ersten Schnitt machen. Im Emmental und Oberland war dies in den meisten Fällen noch nicht möglich.»
Schlaflose Nächte für Bäuerinnen und Bauern
Vor allem bei der Milchproduktion spiele die Qualität des Heus eine wichtige Rolle, erklärt Jürg Iseli weiter. Je länger das Gras wird, desto mehr verliert das Heu an Qualität. Falls das Wetter diesen Sommer so schlecht bleibe, dann müssten viele Bauern im Winter Heu oder Kraftfutter einkaufen. Das wirke sich auf die Finanzen der Bauern aus.
«Es gibt schon schlaflose Nächte, wenn man nicht weiss, wann man nicht heuen kann», sagt Bauer Raphael Aebi aus Alchenstorf. Ein Problem sei nicht nur, dass das Gras nicht richtig trocken wird, sondern auch, dass sich die nassen Böden verdichten, wenn man mit den Maschinen auf das Land fährt. Aebi hatte im Vergleich mit anderen Bauern mehr Glück. Einen ersten Heuschnitt konnte der Alchenstorfer bereits machen.
Es ist nicht der erste nasse Sommerstart. 2016 regnete es ebenfalls bis in den Frühsommer so stark und lange, dass die Heuernte ebenfalls spät startete. Auch 2024 ist bei den Bauern weiterhin Geduld gefragt. Die Prognosen sagen im Kanton Bern weiterhin wechselhaftes Wetter voraus.
(mfu)