Bern

Historischer Fund: Verschollener Unspunnenstein nach 19 Jahren im Jura entdeckt?

Historischer Fund

Legendärer Unspunnenstein nach 19 Jahren im Jura wieder aufgetaucht?

02.10.2024, 19:09 Uhr
· Online seit 02.10.2024, 19:04 Uhr
Der fast 20 Jahre verschwundene und in Interlaken gestohlene Unspunnenstein, Symbol für die Spannungen zwischen Bern und dem Jura, ist möglicherweise wieder aufgetaucht. Laut einem Bericht der Zeitung «Le Quotidien Jurassien» könnte der Stein in der Region Jura vergraben sein.
Anzeige

Ein möglicher Sensationsfund sorgt für leise Aufregung: Der legendäre Unspunnenstein, der 2005 aus der Lobby des Hotels Victoria-Jungfrau in Interlaken gestohlen wurde, könnte wieder aufgetaucht sein. Dies berichtet die jurassische Zeitung «Le Quotidien Jurassien». Ein Foto zeigt den teils vergrabenen Stein neben einer Zeitungsausgabe vom 26. August 2024. Man könne aber nicht mit Sicherheit sagen, dass es sich um den echten Stein handle.

Spektakuläre Geschichte des Unspunnenstein

Die Geschichte des Steins ist von Spannung geprägt. Bereits zweimal wurde er von jurassischen Separatisten, den Béliers, entwendet – erstmals 1984 und dann erneut 2005. Damals durchtrennten die Diebe die Sicherungskette mit einem Bolzenschneider und wickelten den 83,5 Kilogramm schweren Stein in ein Bettlaken, bevor er per Motorrad abtransportiert wurde.

Der Stein wurde zunächst in der Nähe von Interlaken vergraben und später in den Jura gebracht. Er wurde quasi zum Symbol für den Jahrzehnte andauernden Konflikt zwischen den Kantonen Bern und Jura. Ist das plötzliche Auftauchen des Steins ausgerechnet nach dem Übertritt der Gemeinde Moutier zum Kanton Jura ein Zufall? Zumindest die Berner Behörden sehen die «Jurafrage» damit als beendet.

Aufregung in Interlaken

Die Berner Zeitung hat beim erfolgreichen Steinstösser aus Interlaken Peter Michel nachgefragt, was dieser mögliche Fund des Unspunnensteins für ihn bedeute. Der langjährige Präsident des Turnvereins Interlaken schätzt den Fund als «spektakulär» ein. Er betont aber auch, dass er den Stein erst persönlich begutachten müsse, um dessen Echtheit zu bestätigen. «Seit Jahrzehnten ranken sich zahlreiche Gerüchte um das Schicksal des Steins, doch so konkrete Hinweise wie jetzt habe es noch nie gegeben, sagt Michel zur Zeitung. Ihn beschäftige die Geschichte seit 40 Jahren.

Michel hofft nun auf eine definitive Rückkehr des Steins. Er will ihn gemeinsam mit dem Vizepräsidenten des Vereins im Jura abholen und anschliessend in einem Museum ausstellen.

(mfu)

veröffentlicht: 2. Oktober 2024 19:04
aktualisiert: 2. Oktober 2024 19:09
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch