Nach etwas mehr als einem halben Jahr hat Rubigen wieder eine Metzgerei. Dass eine solche im Dorf im Aaretal mit rund 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern gefehlt hat, bemerkte Rudolf Liebi schnell. «Es gab viele positive Reaktionen auf unsere Neueröffnung. Viele Leute freuen sich.» Sie mussten bisher auf andere Metzgereien in der Region ausweichen.
Viel Erfahrung und Herzblut
Der Laden an der Thunstrasse 19 in Rubigen ist angeschrieben mit «Metzgerei mit Liebi». Dahinter steckt eine neu gegründete GmbH von Rudolf Liebi. «Wenn man einen solchen Namen hat, sollte man den einsetzen», so der gebürtige Thuner.
Mittlerweile wohnt Liebi in Steffisburg und bringt reichlich Erfahrung in der Fleischverarbeitungs-Branche mit. Die Lehre als Metzger hat Liebi in Uetendorf gemacht, dann hat er unter anderem für «Bell» gearbeitet und eröffnete ein Geschäft mit Naturdärmen. «Nun will ich wieder zurück zu den Wurzeln.» Er freue sich sehr auf die Neueröffnung: «Wenn man die Menschen mit leckeren Fleischwaren glücklich machen kann, dann ist das immer eine schöne Sache.»
Ziel: Sich von den Grossen abheben
Immer wieder schliessen kleinere Metzgereien ihre Türen, weil sie zum Beispiel keine Nachfolgelösung oder keine passenden Fachkräfte finden. BärnToday berichtete im letzten Herbst darüber.
Der Kampf gegen die Grossverteiler wie Migros, Coop, Lidl oder Aldi sei nicht einfach, so Liebi. Wie will sich also die «Metzgerei mit Liebi» auf dem Markt durchsetzen? «Indem wir gute Qualität anbieten und freundlich sind zu unseren Kunden», so der neue Chef. Auch wolle man kleinere Portionen anbieten. Heisst: «Wenn die Leute nur ein Plätzchen wollen, dann kriegen sie bei uns auch nur eines.» So müsse die Kundschaft nicht eine ganze Packung kaufen.
Die Räumlichkeiten in Rubigen, in welche die neue Metzgerei einzieht, gehören der Immobilienfirma Kipfer&Kipfer AG aus Langnau. Sie vermietete das Ladenlokal zuvor schon an andere Metzgereien.