Der Koppiger Fabian Rieder glänzte beim 1:1 gegen Gastgeber Deutschland mit einer starken Leistung, der in Bern aufgewachsene Kwadwo Duah erzielte das erste Tor für die Schweiz an dieser EM. Die Berner Spieler wissen bisher also durchaus zu überzeugen. Die beiden ehemaligen YB-Spieler sind zwei von vier Spielern an der EM, die im Kanton Bern aufgewachsen sind.
EM 2024
Neben Fabian Rieder und Kwadwo Duah ist mit Cédric Zesiger ein weiterer Berner Spieler in der Schweizer Nationalmannschaft vertreten. Der 26-Jährige, der in Treiten im Seeland aufgewachsen ist, ist an diesem Turnier jedoch noch nicht zum Einsatz gekommen und wird wohl auch im Achtelfinal gegen Italien keine Spielminuten erhalten.
Der vierte Spieler an dieser Europameisterschaft, der aus dem Kanton Bern stammt, ist Medon Berisha. Der 20-Jährige, der in Münsingen geboren wurde, ist für Albanien in einem Gruppenspiel zum Einsatz gekommen.
Vergleicht man die einzelnen Kantone, schneidet der Kanton Bern an diesem Turnier relativ gut ab. Nur Zürich (9) und die Kantone Basel-Stadt (3) und Basel-Landschaft (2) zusammengenommen, stellen an der EM in Deutschland mehr Spieler.
Zufriedener Berner Verband
Dementsprechend stolz ist Marco Prack, Geschäftsführer des Fussballverbands Bern/Jura (FVBJ), auf die Nachwuchsförderung im Kanton Bern: «Mit unseren fünf Regionaltrainern und einer hervorragend organisierten Abteilung Fussballentwicklung sind wir ein Vorbild für andere Regionalverbände.»
Weshalb der Kanton Zürich mit noch mehr Spielern an der EM vertreten ist, kann Prack nicht sagen. Die Zusammenarbeit mit den Berner Spitzenvereinen BSC YB und FC Thun laufe hervorragend und werde laufend optimiert.
Der FVBJ-Geschäftsführer ist zuversichtlich, dass auch in Zukunft Berner Spieler an den Endrunden dabei sein werden: «Wir haben und werden weiterhin immer wieder Talente aus unserer Region haben. Dies bereitet uns grosse Freude und darauf sind wir sehr stolz.»
WM 2022
Noch an der letzten WM sah es für die Berner deutlich schlechter aus: Damals war Fabian Rieder der einzige Berner, der für eines der 32 Teams aufgeboten worden war. Der Kanton Zürich war schon damals mit neun Spielern vertreten, die Basler Kantone zusammen mit fünf und die Kantone Luzern und Aargau mit je zwei. Die anderen Kantone stellten ebenfalls – wenn überhaupt – nur einen Spieler.
EM 2021
Ernüchternd war aus Berner Sicht die Europameisterschaft 2021. Damals war kein Berner Spieler am Turnier, das in verschiedenen europäischen Städten stattfand, dabei. Die Zürcher waren im Kantonsvergleich schon damals Spitzenreiter – mit insgesamt zehn aufgebotenen Spielern.
WM 2018
An der WM 2018 in Russland stand wie 2022 nur ein Spieler aus dem Kanton Bern im Aufgebot eines qualifizierten Teams. Roman Bürki aus Münsingen war zu dieser Zeit Ersatzgoalie in der Schweizer Equipe. Der Kanton Zürich hatte insgesamt acht Spieler am Start.
EM 2016
Auch zwei Jahre zuvor, an der Europameisterschaft 2016, war Roman Bürki der einzige Berner am Turnier. Der Kanton Zürich hatte mit acht Spielern wieder allen anderen Kantonen die Nase voraus. Auch die Basler Kantone stellten immerhin sechs Spieler.
WM 2014
2014 wurde Roman Bürki zum ersten Mal für eine Endrunde aufgeboten. Der Münsinger war auch damals der einzige Berner WM-Fahrer. Und jetzt – surprise, surprise: Der Kanton Zürich stellte einmal mehr am meisten Spieler – nämlich fünf.
EM 2012
Die Schweiz verpasste die Europameisterschaft 2012, folglich waren auch kaum Spieler mit Schweizer Hintergrund dabei. Der einzige solche Spieler war Ivan Rakitic – der Aargauer war damals Mittelfeldspieler in der kroatischen Nationalmannschaft.
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WM 2010
Auch an der WM 2010 war der einzige Berner Teilnehmer des Turniers ein Goalie. Marco Wölfli war als Ersatztorhüter am Turnier in Südafrika dabei. Damals hatten die Basler Kantone mit fünf aufgebotenen Spielern im schweizweiten Vergleich noch die Nase vorne.
EM 2008
Auch an der Heim-EM 2008 hielt nur ein einziger Spieler die Berner Fahne hoch. Damals war es der heutige YB-Chefstratege Christoph Spycher, der damals bei Eintracht Frankfurt spielte. Die beiden Basler Kantone waren auch an diesem Turnier am meisten vertreten, nämlich mit sechs Spielern.
WM 2006
An der WM 2006 in Deutschland war Christoph Spycher ebenfalls der einzige Berner Spieler, der nominiert wurde. Der vergleichsweise kleine Kanton Basel-Landschaft war damals fussballerisch im Hoch und stellte fünf Spieler für das Turnier, an dem für die Schweiz im Achtelfinal Schluss war.