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Kanton Bern

Gemeinde Studen muss BKW über 100'000 Franken Stromkosten nachzahlen

Wegen BKW-Fehler

Studen muss über 100'000 Franken Stromkosten nachzahlen

22.08.2023, 19:53 Uhr
· Online seit 22.08.2023, 05:43 Uhr
Wegen eines Rechnungsfehlers verrechnete die BKW der Gemeinde Studen für das Mehrzweckgebäude jahrelang zu tiefe Stromkosten. Nun muss die Seeländer Gemeinde der BKW über 100'000 Franken nachzahlen.

Quelle: TeleBärn

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Im Februar 2014 installierte die BKW im Mehrzweckgebäude am Längackerweg 15 einen neuen Stromzähler. Dieser berechnete den Strom zwar richtig, doch verwendete die BKW bei der Berechnung einen falschen Faktor. Der Gemeinde Studen wurde so nur ein Drittel der effektiven Stromkosten verrechnet.

«BKW hätte es bemerken sollen»

Nun flatterte bei der Gemeinde eine berichtigte Rechnung für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis 31. März 2023 rein. Die BKW verlangt nachträglich 109'664 Franken und 55 Rappen. «Der Gemeinderat hat den erforderlichen Nachkredit zähneknirschend erteilt», schreibt die Gemeinde.

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Doch es hätte für Studen noch teurer kommen können. Für die Kosten des Zeitraums bis zum 1. Juli 2018 muss die Gemeinde Studen nicht mehr aufkommen, da dies bereits verjährt ist.

Dem ist sich auch Markus Flück, Gemeinderat von Studen, bewusst: «Unter dem Strich haben wir so 80'000 Franken gespart.» Doch er moniert: «Es ist natürlich ärgerlich, dass so ein Fehler passiert. Die BKW hätte das bemerken sollen. Es ist peinlich.» Flück sagt aber auch: «Die Gemeinde hätte den Fehler ebenfalls früher bemerken können.»

Deshalb wurde der Fehler bemerkt

Festgestellt wurde der Fehler erst, als im Frühjahr der Zähler ersetzt wurde, wie die BKW auf Anfrage erklärt. «Stromwandler setzen wir dort ein, wo die Ströme für die direkte Messung mit einem Stromzähler zu hoch sind», erklärt BKW-Mediensprecher Tobias Habegger. «In vorliegenden Fall ist ein Wandler mit einem Verhältnis von 300/5 respektive mit dem Faktor 3 verbaut.

Das heisst, dass die vom Stromzähler gemessene Werte nur ein Drittel des tatsächlichen Bezugs anzeigt und für eine korrekte Stromrechnung in unserem Abrechnungssystem mit dem Faktor 3 multipliziert werden muss.»

Die BKW teilt mit, dass sie den Unmut der Gemeinde verstehen. Durch die Zählerwechsel und Automatisierung des Abrechnungsprozesses in den vergangenen Jahren sei die Qualität aber erheblich gestiegen.

veröffentlicht: 22. August 2023 05:43
aktualisiert: 22. August 2023 19:53
Quelle: BärnToday

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