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In Gerzensee wird aus dem Restaurant Thalgut das «Al Fiume»: Italienische Küche und Aareböötler-Imbiss

«Al Fiume»

Italienische Küche und Aareböötler-Imbiss: So geht es mit dem Restaurant Thalgut weiter

16.02.2024, 16:50 Uhr
· Online seit 16.02.2024, 06:24 Uhr
Im Frühjahr 2023 wurde klar, dass die Thalgut-Pächter nach über 40 Jahren das Restaurant in Gerzensee aufgeben müssen. Inzwischen hat der neue Inhaber das Gebäude umgebaut. Schon in wenigen Wochen geht das Restaurant wieder auf – mit italienischer Speisekarte und experimentellen Ideen.
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Bereits am 7. März öffnet das Restaurant Thalgut unter dem neuen Namen «Al Fiume» wieder die Türen – und zwar absichtlich (noch) ohne grosse Party. «Wir starten mit einer ‹Silent›-Eröffnung», erklärt Gianni Lepore, der Kopf hinter dem «Al Fiume», gegenüber BärnToday. «Das machen wir, da alles neu ist, sei es die Speisekarte, das Team, das Kassensystem oder die Schankanlage. Wir machen also mal auf und die Leute können kommen. So sehen wir, ob alles läuft.»

Das ändert sich im Thalgut

Das Konzept von Lepore, der das Grundstück mit den beiden Häusern und dem Restaurant gekauft hat, ist ein italienisches Restaurant «für alle». Das Angebot befinde sich im Mittel- bis Oberklassensegment, soll aber nicht zu teuer sein und gleichzeitig authentisch sein, so der Halbitaliener. Dafür sorgen soll ein Küchenteam, welches «direkt aus Italien kommt», sagt Lepore. «Damit können wir wirklich authentische italienische Küche anbieten.»

Mit dem «Al Fiume» sollen explizit auch Familien angesprochen werden. Gianni Lepore spricht etwa von einer Wasserbar, wo man sich das Wasser selbst – und kostenlos – holen könne. So würde die Rechnung auch für Familien nicht zu teuer. Auch der Kinderspielplatz beim Restaurant bleibt erhalten. «So hat man die Möglichkeit, auch als Familie an einem schönen Ort günstig und authentisch italienisch zu essen.»

Nicht nur auf der Speisekarte, auch im Restaurant hat sich einiges getan. «Das Restaurant ist in unterschiedliche Themenbereiche aufgeteilt», erklärt der neue Inhaber. So sei die Terrasse beispielsweise mit einer Lounge und einer Bar ergänzt worden. «Jeder Raum und jede Ecke soll ein Stück weit anders ausgestattet werden, damit wir ein schönes italienisches Ambiente hinbekommen.»

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Spezielles Angebot für Aareböötler

Doch damit noch nicht genug, denn der neue Inhaber hat auch spezielle Pläne für die Sommerzeit: So soll zur Aare hin ein spezieller Bereich extra für Aareböötler geschaffen werden. Lepore erklärt, wie er sich Gedanken für ein Takeaway gemacht hat. «Der ursprüngliche Gedanke war, dass man in Thun per QR-Code eine Pizza bestellen und dann bei uns abholen kann. Wir müssen mit den Behörden und vom Prozess her noch schauen, ob das überhaupt umsetzbar ist.»

Dieses Jahr soll ein kleinerer Versuch starten, mit einem Foodtruck mit Stühlen und Tischen – auch extra für Aareböötler. «In einem ersten Schritt müssen sie wohl aus dem Wasser kommen müssen, um zu konsumieren», sagt Gianni Lepore. «Im nächsten Jahr schauen wir, ob wir dieses Takeaway für Aareböötler installieren können.»

Vom Informatiker zum Restaurant-Besitzer

Nicht nur seine Ideen, auch der Weg von Gianni Lepore zum Restaurantbesitzer sind nicht ganz gewöhnlich. «Eigentlich habe ich keine Ahnung von Gastro», erklärt Lepore im Interview. Letztes Jahr habe er seine IT-Firma verkauft und nach einem Projekt gesucht, bei dem er sich verwirklichen könne – mit dem Thalgut beziehungsweise «Al Fiume» habe er dieses Projekt gefunden.

Der Halbitaliener wohnt seit 25 Jahren in der Schweiz und ist in der Region verankert. Das Restaurant Thalgut ist ihm da bereits aufgefallen: «Ich bin da oft vorbeigefahren und fand es ein schönes Restaurant mit mega toller Lage.»

Die Rückmeldungen auf das neue Restaurant seien bisher eher spärlich, aber durchwegs positiv gewesen. Nur eine Mail habe er erhalten, in welchem sich jemand darüber beklagt, dass «schon wieder ein Italiener» eröffne. Aber auch solche Kommentare sind für Lepore völlig in Ordnung: «Es gibt auch Änderungen an der Art des Restaurants und des Essens. Es wird Leute geben, die das nicht gut finden, aber damit werden wir leben müssen.»

Endspurt für die Verantwortlichen

Für deutlich mehr Aufruhr sorgte letztes Jahr der Abgang der Vorpächter im Thalgut. Die Familie Hodler-Krebs hatte das Restaurant zuvor über vierzig Jahre geführt. Der Pachtvertrag sei nach Verhandlungen gekündigt worden.

Gianni Lepore habe man die Situation anders dargelegt, wie er sagt: «Ich war nicht so erfreut, dass das nicht so einvernehmlich gelaufen ist, wie ich das verstanden habe.» Aus seiner Sicht sei es zwar unglücklich gelaufen, aber er habe damit nichts zu tun.

In wenigen Wochen startet nun bereits das nächste Kapitel in der Geschichte des Restaurants. «Die Vorbereitung läuft in Hochgeschwindigkeit», sagt der neue Inhaber. «Wir haben jeden Boden, jede Wand, jede Lampe neu gemacht.» Gianni Lepore ist zuversichtlich, dass am 7. März zur «Silent»-Eröffnung alles passt. Trotz diesem «stillen» Start soll die Eröffnung dann zu einem späteren Zeitpunkt im April oder Mai doch noch grösser gefeiert werden.

veröffentlicht: 16. Februar 2024 06:24
aktualisiert: 16. Februar 2024 16:50
Quelle: BärnToday

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