«Nach ausführlichen Überlegungen haben wir uns bei Flyer entschieden, per Ende dieser Saison die Erlebnis-Abteilung zu schliessen», hatte Anja Knaus, Mediensprecherin von Flyer, entsprechende Gerüchte Anfang Juli bestätigt. Man habe mit diesem Angebot der Erlebnis-Abteilung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben wollen, einmal auf einem E-Bike zu fahren. Das sei angesichts des aktuellen E-Bike-Booms nun nicht mehr nötig. Flyer wolle sich aufs Kerngeschäft konzentrieren.
Im Oberaargau und bei den Betrieben, die mit Flyer zusammengearbeitet und von den Touren profitiert hatten, sorgte das Ende für grossen Unmut. Immerhin gab es Hoffnung, dass ein Partner den Erlebnisbereich weiterführt.
Anschlusslösung gescheitert
Man habe in den letzten Monaten zwar intensiv versucht, eine Anschlusslösung zu finden und den Erlebnisbereich an einen Partner abzutreten. Am Ende sei aber «keiner der drei Partner interessiert gewesen, die Erlebnis-Abteilung oder Teile davon zu übernehmen und weiterzuführen», schreibt Flyer auf Anfrage der Today-Redaktion.
Fünf Mitarbeitende des nun aufgelösten Bereichs werden nicht weiterbeschäftigt. Am Freitag wurden die Mitarbeitenden über das Scheitern der Anschlusslösung informiert. Teilzeitarbeitende im Stundenlohn sollen dem Team «Messen/Events & Händlersupport» zugeordnet werden.
Nachfragen der Today-Redaktion bei Guides haben indes ergeben, dass hier noch wenig bis nichts gegangen ist. Einsätze im neuen Team gab es bisher nicht, auch sind keine geplant.
Springen Touristiker in die Bresche?
Welche Auswirkungen hat das auf den regionalen Tourismus? Walter Rohrbach von Pro Regio Huttwil und gleichzeitig Gemeindepräsident von Huttwil sagt: «Wir bedauern den Entscheid von Flyer, denn natürlich haben auch wir von Pro Regio und als Gemeinde ein Interesse daran, dass in unserer Region ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten besteht.»
In der Region Oberaargau herrsche nämlich aktuell nicht gerade ein Überangebot an Freizeitaktivitäten, weshalb sich Pro Regio auch damit beschäftige, eine eigene Lösung zu finden und eine Flotte E-Bikes zu mieten. Man befinde sich in Gesprächen mit möglichen Anbietern.
«Nicht gut für das Gesamtbild der Region»
Zwar sei man bereits an den vorherigen Verhandlungen für eine Anschlusslösung an das Flyer-Angebot beteiligt gewesen, habe diese jedoch ohne zufriedenstellendes Ergebnis beenden müssen.
Die jetzige Situation bezeichnet Rohrbach dann auch als «nicht gut für das Gesamtbild der Region», denn nicht nur die einheimische Bevölkerung habe nun ein Freizeitangebot weniger zur Verfügung. Die Flyer-E-Bikes hätten Huttwil und die Region auf die touristische Landkarte gebracht und Touristen aus nah und fern angelockt, wovon auch andere Betriebe profitierten.