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Kanton Bern

Prämienschock: So steigen die Krankenkassenprämien im Kanton Bern

Steigende Kosten

«Kann mir Prämien schon jetzt kaum leisten»: Das sagen Bernerinnen und Berner

26.09.2023, 16:41 Uhr
· Online seit 26.09.2023, 14:10 Uhr
Im Schnitt kostet die mittlere monatliche Prämie der Krankenpflegeversicherung im Kanton Bern im nächsten Jahr 2024 8,4 Prozent mehr. Dieser Anstieg liegt leicht unter dem schweizerischen durchschnittlichen Anstieg von 8,7 Prozent. Trotzdem macht er auch in Bern den Leuten Sorgen.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

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Entgegen erster Erwartungen lag der Anstieg der Krankenkassenprämien in Bern im kantonalen Vergleich leicht unter dem Durchschnitt. Die Erwachsenen (ab 26 Jahre) im Kanton Bern bezahlen im Schnitt nächstes Jahr eine Prämie von 434.30 Franken pro Monat, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Dieser Anstieg von 8,4 Prozent liegt damit leicht unter dem schweizerischen Durchschnitt von 8,7 Prozent. Trotzdem müssen auch Bernerinnen und Berner 2024 für die Krankenkasse deutlich tiefer in die Taschen greifen.

Das sagen Bernerinnen und Berner

«Damit muss man rechnen, alles wird schliesslich teurer», kommentiert eine Bernerin den Prämienschock. Einige der befragten Bernerinnen und Bernern finden die Entwicklung zwar nicht gut, können den Anstieg aber verkraften: «Ich merke es schon, aber es ist ok», sagt etwa eine Frau. Für einen Passanten wird der Prämienanstieg aber eine grössere Herausforderung: «Ich kann mir die Krankenkasse schon jetzt knapp leisten.»

Besonders stark trifft der Prämienanstieg die jungen Erwachsenen (19 bis 25 Jahre) mit fast 10 Prozent – die durchschnittliche Prämie kostet bald 295,60 Franken. Den tiefsten Prämienanstieg verzeichnen laut BAG die Kinder (bis 18 Jahre) im Kanton Bern. Ihre Prämie steige um 6,7 Prozent und koste im Jahr 2024 im Schnitt 110,60 Franken.

Geld sparen durch Spitalschliessungen?

Die Gründe für den stetigen Anstieg der Krankenkassenprämien sind schweizweit dieselben. Steigende Medikamentenpreise, immer mehr Leute, die Leistungen beziehen und auch die hohe Dichte an Spitälern, gehören dazu.

Dem Kanton Bern könnten, zumindest aus Kostensicht, in Zukunft die Schliessung der beiden Spitäler Münsingen und Tiefenau zugutekommen. «Mittelfristig können durch die Konzentration der Fachkräfte und den reduzierten Investitionsbedarf Kosten eingespart werden», sagt Gundekar Giebel, Mediensprecher der kantonalen Gesundheits-,Sozial- und Integrationsdirektion auf Anfrage von BärnToday. Kurzfristig werden die geschlossenen Spitäler aber nichts an den Gesundheitskosten ändern.

Im Bundeshaus haben sich praktisch alle Parteien dem Thema «Krankenkassenprämie» angenommen. Ob und welche Lösungsvorschläge sich durchsetzen, müssen die kommenden Debatten zeigen.

(sda/dak)

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veröffentlicht: 26. September 2023 14:10
aktualisiert: 26. September 2023 16:41
Quelle: BärnToday

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