Die Weltcup-Rennen in Adelboden sind immer im Januar ein Fixpunkt im Ski-Kalender und eine grosse Party. Beim überlegenen Sieg von Marco Odermatt am Samstag im Riesenslalom war die Tribüne brechend voll, über 20'000 Leute befanden sich auf dem Gelände. Auch der Slalom am Sonntag war mit gegen 15'000 Leuten sehr gut besucht.
Quelle: TeleBärn
Entsprechend wurde auch die Kasse gut gefüllt: Die Rechnung des 2024er-Weltcups ist ausgeglichen, wie letzte Woche an der Generalversammlung bekannt gegeben wurde. An diesem Anlass wurde auch eine Strategieanpassung vorgestellt. 2025 bis 2030 soll der Fokus auf den Sport und die nachhaltige Entwicklung gelegt werden.
Doch was heisst das konkret? Wird das feuchtfröhliche Fest im Ortsteil Boden am Fusse des Chuenisbärgli wieder etwas kleiner, wie es gewisse Spassbremsen vor allem im Unterland gerne hätten?
Teure Extras auf dem Prüfstand
Verwaltungsratspräsident Pascal von Allmen verneint. In den letzten Jahren ging es vor allem darum, den Anlass finanziell auf stabilere Beine zu stellen und ihn als Event vorwärtszubringen, also das ganze «Drumherum» der Rennen zu optimieren. Das sei gelungen – hinter das Erreichte will man in Adelboden nicht zurückfallen.
Allerdings habe der Event einen Plafond erreicht – mehr Leute und mehr Party will man vor allem am Samstag nicht mehr, sagt Pascal von Allmen. Nun gehe es darum, die Qualität zu erhöhen und kostspielige, womöglich nicht zwingend nötige Extras auf den Prüfstand zu stellen. Denn auch in Adelboden ist vieles teurer geworden, was Lieferanten und Partner leisten.
Ticketpreise erhöhen will man aber nicht, um den traditionellen Ski-Fans den Besuch weiterhin zu ermöglichen. Dass der Event nach wie vor unglaublich zieht, zeigte sich bei der Eröffnung des Vorverkaufs: Innert 20 Minuten war die grosse Tribüne ausverkauft.
Beschneiung teilweise erneuern
Der Kern des Weltcups ist und bleibt der Sport, die Skirennen. Das äussert sich in der neuen Strategie für die Jahre 2025 bis 2030, die man als «zurück zu den Wurzeln» bezeichnen könnte, mit dem Fokus auf Sport und Nachhaltigkeit. Geplant ist zum Beispiel, die künstliche Beschneiungsanlage im steilen Zielhang teilweise zu erneuern. Zweites Ziel ist es, die Kosten im Griff zu halten. Denn je nach Wetter ist es ein sehr teurer Spass, die Piste und das Zielgelände in einen tauglichen Zustand zu bringen, vor allem wenn es so warm ist wie zuletzt oft am Rennwochenende.
Ungewissheit herrscht auch bei der Frage, wie lange Adelboden fix als Austragungsort von zwei Weltcuprennen gesetzt ist. Zwar ist nicht zu erwarten, dass die beliebten Rennen aus dem Rennkalender fallen, aber der Weltverband FIS ist unter seinem neuen Präsidenten Johann Eliasch unberechenbar geworden. Der Schwede möchte zum Beispiel Rennen in China. Einwände der Verbände aus der Schweiz und Österreich werden in der Tendenz nicht eben mit Wohlwollen aufgenommen.
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