Helle Aufregung am nördlichen Bielerseeufer: Von Freitagabend bis Montagmorgen wird ein Abschnitt der A5 zwischen Tüscherz und Wingreis komplett gesperrt, wie das Newsportal «Ajour» berichtet. Grund sind Unterhaltsarbeiten an der Nationalstrasse. Wer also die Strecke befahren will, muss südlich um den See herumfahren oder den Umweg über Orvin im Norden befahren. Wenn alles gut verläuft, ist die Strecke vielleicht schon am Sonntagmittag wieder offen.
Für Kritik sorgt vor allem die bescheidene bis nicht vorhandene Kommunikation des Bundesamts für Strassen Astra an die Gemeinden. Die direkt betroffene Gemeinde Twann-Tüscherz wurde zwar an einer Sitzung informiert, nicht aber die benachbarte Gemeinde Ligerz.
Späte Info auf Gemeinde-Homepage
Auf den Webseiten der Gemeinden war über die Sperrung lange kein Wort zu lesen, erst seit Dienstagmittag ist eine Information aufgeschaltet. Auch die Medienmitteilung des Bundesamts für Strassen Astra mit detaillierten Informationen, ist seit gestern online. Sie war zuvor nur an die Medien versandt worden.
Es sei Aufgabe des Bundesamts für Strassen Astra, über die Nationalstrassen zu informieren, begründet die Gemeinde Tüscherz die späte Information. Aus der Bevölkerung sind in den letzten Tagen zahlreiche Anfragen und Beschwerden eingegangen.
In Ligerz findet ein Jazz-Festival statt
Gross ist der Ärger bei den Veranstaltern der Jazz Days im benachbarten Ligerz, ein Festival, das am Wochenende stattfindet und pro Abend rund 400 Leute anlockt. «Das ist ein Super-GAU», sagt Leiter Andreas Fiechter. Viele müssten einen langen Umweg in auf sich nehmen, um ans Festival zu kommen. Immerhin habe sich das Astra in den letzten Tagen bemüht, eine Umleitung zu organisieren.
Das Astra sei grundsätzlich nicht verpflichtet, bei Arbeiten an nationalen Strassen und diesbezüglichen Verkehrseinschränkungen Private direkt zu informieren oder Gemeinden in den Prozess einzubinden, sagt Projektleiter Urs Herren bei «Ajour». Normalerweise würden solche Arbeiten aber auch nicht auf ein Wochenende gelegt. «Von daher wäre es in diesem Fall sicher besser gewesen, die Gemeinden zu konsultieren.»
(mj)
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