Viele kennen das Phänomen: Man sieht etwas Atemberaubendes, doch das geschossene Foto kommt nicht annähernd an den magischen Moment heran. Mit unseren Tipps findest du den perfekten Ort und stellst deine Kamera richtig ein. Und mach dir keinen Druck, du kannst es im schlimmsten Fall nächstes Jahr erneut versuchen.
Der ideale Ort und die richtige Ausrüstung
Wir empfehlen dir, einen Ort mit wenig Lichtverschmutzung zu wählen, um das Beste aus deinen Fotos herauszuholen. Falls du keinen passenden Spot findest, haben wir dir bereits einige Orte zusammengestellt. Äusserst spektakulär wirken Nachthimmelaufnahmen, wenn du noch etwas mit in den Vordergrund packst, wie beispielsweise einen Baum oder einen Berg.
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Egal wo du dich positionierst, um die Sternschnuppen einzufangen: In der Nacht kann es – auch im Sommer – äusserst kühl werden. Schau also, dass du genug warme Kleidung und gutes Schuhwerk dabei hast. Eine Stirnlampe kann ebenfalls nicht schaden.
Wenn du deinen Wunschort gefunden hast, ist es unabdingbar, ein Stativ mitzubringen – egal ob du eine Systemkamera oder dein Handy dafür nutzt.
Das solltest du bei den Einstellungen beachten
Am besten nimmst du eine Kamera, bei der du die volle Kontrolle über alle Einstellungen hast. Je grösser der Sensor, desto besser. Genauso wichtig ist die grösstmögliche Blendenöffnung, f2.8 oder grösser wäre ideal, es funktioniert aber auch mit kleineren Blendenöffnungen.
Nun stellst du deinen Kamerafokus auf unendlich. Mache jedoch einige Testbilder, um den besten Schärfepunkt für den Nachthimmel zu finden. Einige Objektive sind, wenn Sie auf Unendlich gestellt sind, unscharf. Dann gilt es, den Fokus ganz langsam wieder wegzudrehen, bis du auf dem Vorschaubild ein möglichst scharfes Bild erzielst.
Die ISO-Werte sollten so tief wie möglich sein. Da der Nachthimmel selbst in einer dunklen Umgebung wenig strahlt, sind je nach Kamera ISO-Werte von 1600 bis 6400 nötig. Höhere ISO-Werte sind nicht zu empfehlen, da man dann Bildrauschen und Sterne kaum noch unterscheiden kann.
Nun kommen wir zur Verschlusszeit. Diese ist abhängig von deiner Brennweite. Egal wie stabil du deine Kamera aufgestellt hast, die Erdrotation wird dir bei zu hohen Verschlusszeiten die Sterne in Linien darstellen, sodass auch die Sternschnuppen dann kaum noch sichtbar sind.
Hier findest du die für dich maximale Verschlusszeit, sodass die Sterne nach wie vor als Punkte abgelichtet werden können:
Brennweite | Vollformat Belichtungszeit | Crop Belichtungszeit |
10 mm | 30 Sekunden | 18,75 Sekunden |
12 mm | 25 Sekunden | 15,62 Sekunden |
14 mm | 21,4 Sekunden | 13,39 Sekunden |
16 mm | 18,75 Sekunden | 11,71 Sekunden |
20 mm | 15 Sekunden | 9,37 Sekunden |
24 mm | 12,5 Sekunden | 7,81 Sekunden |
Mit folgender Formel kannst du weitere Brennweiten ausrechnen: 300 / (Cropfaktor deiner Kamera * Brennweite) und bei Vollformat: 300 / Brennweite.
Wenn du die Sterne oder Meteorschauer länger belichten möchtest, musst du dir einen Nachführmotor kaufen, der die Verzerrung der Erdrotation beseitigt.
So verwackelst du die Aufnahme nicht
Bei heiklen Aufnahmen – Bilder des Nachthimmels gehören hier dazu – kann es sein, dass bereits der Druck des Auslöseknopfes zu Erschütterungen der Kamera und einer Verzerrung des Bildes führt. Hier kann ein Fernauslöser behilflich sein. Es geht aber auch, ohne zusätzliches Geld ausgeben zu müssen: Schalte den Selbstauslöser ein, sodass du einige Sekunden Zeit hast, dich von der Kamera zu lösen.
Ist dir das perfekte Bild gelungen? Zeig es uns.