Um die Auswirkungen einer Teilaufhebung des Einbahnverkehrs möglichst genau zu kennen, liess die Stadt ein Variantenstudium sowie eine Verkehrssimulation mittels Modellberechnungen durchführen, wie der Gemeinderat in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.
Die Ergebnisse zeigten nun, dass mit keiner der vier Varianten die gesetzten Kriterien erreicht oder eingehalten werden. Verbesserungen für den motorisierten Individualverkehr vom rechten Seeufer wären höchstens minimal. Die negativen Auswirkungen auf das städtische Strassennetz hingegen gross. Insgesamt würde sich die Verkehrssituation verschlechtern.
Schlechte Ergebnisse
«Die Ergebnisse sind so schlecht, dass wir von einem Praxistest abraten», sagt Beat Baumann, Leiter Tiefbauamt der Stadt Thun. «Wir wollen unsere Kraft und Energie nun lieber in die Steuerung und Lenkung des Verkehrs stecken.»
Der Gemeinderat hat nach diesen Ergebnissen auch die betroffenen umliegenden Gemeinden nach ihrer Meinung gefragt. Keine von ihnen habe unter diesen Vorzeichen die Durchführung des Versuchs befürwortet, heisst es in der Mitteilung weiter. Das Kosten-/Nutzenverhältnis sei zu schlecht.
Gemeinderat ist enttäuscht
«Ich war sehr ernüchtert, als mir die Fachexperten das Ergebnis präsentierten», sagt Reto Schertenleib, Thuner Gemeinderat und Direktionsvorsteher Bau und Liegenschaften. «Ich habe mir mehr davon versprochen und gehofft, dass es den Verkehr entlasten könnte.»
Das letzte Wort in Sachen Verkehrsversuch hat nun das Thuner Stadtparlament. Es entscheidet am 13. Juni über das Geschäft. «Es ist uns wichtig, dass diese Diskussion breit abgestützt stattfinden kann», sagt Reto Schertenleib.
(sda/raw)
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