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Tourismusboom in Iseltwald hält an: So viel verdient die Gemeinde am Drehkreuz

Wegen TV-Serie

Tourismusboom in Iseltwald hält an: So viel verdient die Gemeinde am Drehkreuz

01.08.2024, 12:22 Uhr
· Online seit 01.08.2024, 12:16 Uhr
Seit Jahren wird Iseltwald regelrecht von Touristen überrannt. Das liegt nicht nur an der malerischen Lage am Brienzersee, sondern auch an einer südkoreanischen Fernsehserie, die teilweise dort gedreht wurde. Auch 2024 brechen die Besucherinnen und Besucher nicht ab.
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Besonders ein Steg am Brienzersee, auf welchem eine wichtige Szene in der Serie «Crash Landing on You» gedreht wurde, steht im Mittelpunkt des Interesses der meist asiatischen Touristinnen und Touristen. Im April 2023 stellte die Gemeinde am Steg ein Drehkreuz auf. Wer für ein Foto den Steg betreten will, musste neu 5 Franken zahlen.

So viel will die Gemeinde mit dem Drehkreuz einnehmen

Aufgrund der Touristenströme musste das Busangebot nach Iseltwald mehrmals angepasst werden. «Im Vergleich zu vor der Coronakrise 2019 haben wir unser Angebot zwischen Interlaken und Iseltwald verdoppelt», wie Nathalie Zenklusen der Medienstelle PostAuto erklärt. Vor der Pandemie seien auf der Linie 103 täglich 16 Hin- und Rückfahrten, sogenannte Kurspaare, gefahren. Nun sind es von Montag bis Freitag 31 Kurspaare, am Wochenende sogar 33. Jährlich hätte die Zahl der Fahrgäste jeweils deutlich zugenommen.

Der «Charme» des Stegs scheint in Iseltwald also trotz Bezahlschranke ungebrochen. Wie die Gemeindeschreiberin von Iseltwald, Gabriela Blatter, verrät, wurde für das aktuelle Jahr rund 100'000 Franken budgetiert, was also rund 20'000 zahlenden Besucherinnen und Besuchern entsprechen würde. Doch wie viele Personen fahren überhaupt nach Iseltwald? Gemäss Zahlen von PostAuto wurden 2023 an der Haltestelle Iseltwald Dorfplatz zwischen Juni und Oktober pro Monat jeweils zwischen 25'000 bis knapp 30'000 Ein- und Aussteiger festgestellt. Vor der Pandemie lag diese Zahl in diesen Monaten zwischen 6000 bis maximal 14'000.

Für 2024 gebe es zwar noch keine definitiven Zahlen, doch «die Tendenz deutet auf eine erneute Zunahme hin», erklärt Zenklusen. Weitere Anpassungen am Fahrplan sind aber aktuell nicht geplant.

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«Wegen Bussen muss irgendwann Strasse saniert werden»

Die Einnahmen des Drehkreuzes fliessen in den Mehraufwand des Werkhofs, etwa die Reinigung der Toiletten und die Kehrichtentsorgung. «Irgendwann muss sicherlich wegen den vielen Reisebussen die Dorfstrasse saniert werden», so die Gemeindeschreiberin. Der Bootssteg, der eigentlich als Anlagestelle für Boote dient, wird gemäss der Gemeinde immer noch so verwendet. «Jedoch erntet man manchmal den einen oder anderen bösen Blick», sagt die Gemeindeschreiberin.

PostAuto hat dieses Jahr eine Kampagne gestartet, um auch auf andere Destinationen im Berner Oberland schmackhaft zu machen. So wurde der Postauto-Bus speziell auf Koreanisch angeschrieben und per QR-Code weitere Destinationen empfohlen.

Ob das Vorhaben erfolgreich war, lasse sich aktuell noch nicht sagen, wie die Medienstelle von PostAuto erklärt. Ende Sommer werden die Zahlen der einzelnen PostAuto-Linien ausgewertet. Die koreanischen Gäste scheinen jedoch kein grosses Interesse zu zeigen. «Auf Koreanisch wurde der QR-Code noch nicht benutzt», wie Mediensprecherin Nathalie Zenklusen sagt. Auf Englisch und Deutsch wurden die Codes bereits rund 200 Mal gescannt.

veröffentlicht: 1. August 2024 12:16
aktualisiert: 1. August 2024 12:22
Quelle: BärnToday

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