Bei den Bauarbeiten für die neue Spitallamm-Staumauer an der Grimsel sind Arbeiter auf mehrere Kristallklüfte gestossen. Vor allem eine der Fundstellen hatte es in sich: Ein insgesamt rund 300 Kilo schweres Ungetüm kam zum Vorschein.
Zunächst sah der Kristall wenig spektakulär aus, denn er war von einer Lehmschicht überzogen. Als er gereinigt wurde, kam die ganze Pracht des ausserordentlichen Funds zum Vorschein.
Die Riesengruppe ist rundum mit Kristallen besetzt, zum Teil wachsen sie gegeneinander. Womöglich waren Teile der Kluftdecke vor Millionen von Jahren auf die unteren Kristalle gefallen und teilweise mit ihnen verwachsen. Das Alter wird auf 10 bis 20 Millionen Jahre geschätzt.
Stadt Basel kommt als Mitaktionärin zum Zug
Doch wie kommen Teile dieses Kristalls nun ins Naturhistorische Museum in Basel? Das hat mit den Besitzverhältnissen der Kraftwerke Oberhasli KWO zu tun, die die Kraftwerke in der Grimselregion bauen und betreiben. Aktionäre sind nämlich auch die Industriellen Werke Basel IWB, die einen Teil des Stroms für die Stadt am Rhein aus dem Berner Oberland beziehen.
Die IWB haben eine der Kristallstufen erhalten und sie nun dem Naturhistorischen Museum geschenkt. Das Museum integriert den Fund in seine Mineraliensammlung und hat für den Schatz einen neuen Platz geschaffen. «Ein solches Stück erhalten wir nicht so oft», sagt Museumskurator André Puschnig. Die Kristallstufe sei sowohl für Fachleute reizvoll als auch für Laien, weil sie wunderschön aussieht.
In den nächsten Tagen gibt es in Basel spezielle Führungen zur «strahlenden Schönheit», die genauen Daten sind auf der Homepage des Museums zu finden.
(mj)