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Kanton Bern

Überschwemmungen durch Biber in Reutigen: Lösung in Sicht

Reutigen

Biber sorgt für Wassereinbruch in Ruag-Gebäude – Gemeinde handelt

· Online seit 24.07.2024, 15:15 Uhr
In einem Gebäude des Rüstungsbetriebs Ruag in Zwieselberg hat ein Biber Überschwemmungen verursacht. Nun wollen die Gemeinden und die Ruag ein Konzept erarbeiten, um weitere Schäden zu vermeiden.
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Der Biber breitet sich aus in der Schweiz – meist unsichtbar, denn sein Bau ist nur unterhalb der Wasseroberfläche zugänglich. Weil Uferwege manchmal nachgeben oder sogar einstürzen, und weil Bäume angeknabbert werden, kommt der Nager auch den Menschen ins Bewusstsein.

In Zwieselberg in der Gemeinde Reutigen (die Gemeinden fusionierten Anfang 2024) sorgte der Biber aber anderweitig für Aufsehen - ohne dass man zuerst bemerkte, dass er der «Übeltäter» ist. Alles begann 2022, als in der Altjahrswoche der Keller eines Gebäudes im Besitz des Rüstungsbetriebs Ruag nach starken Regenfällen überschwemmt wurde. Schon im Herbst zuvor hatte es einen Wassereintritt gegeben, sagt Ruag-Sprecherin Kirsten Hammerich auf Anfrage. Das Gebäude ist an Dritte vermietet. Man rätselte zunächst über die Ursache.

Der Biber war schuld

Ein Geologe stellte Anfang 2023 fest, dass sich der Grundwasserspiegel im Gebiet um mehrere Meter erhöht hatte – die Bautätigkeit des Bibers im nahen Glütschbach war die Ursache. Das habe zusammen mit dem Wildhüter festgestellt werden können.

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Biberbauten können nicht einfach so entfernt werden. Der Kanton Bern gab aber sein Einverständnis, den Biberbau im Februar 2023 einmalig zu entfernen. Danach sank das Grundwasser wieder auf den normalen Stand. Dessen Pegel wird seither überwacht, und die Füsse im Keller des Ruag-Gebäudes bleiben trocken. Das ist auch gut so, denn dort befindet sich unter anderem eine Starkstromanlage.

Nebendämme absenken und notfalls entfernen

Nun soll das Problem dauerhaft gelöst werden, wie einer Publikation im Amtsblatt zu entnehmen ist. Die Gemeinde Reutigen will zusammen mit der Ruag die Biber-Nebendämme absenken und entwässern. Wenn das nicht hilft, sollen sie entfernt werden.

Der Hauptdamm hingegen im Gebiet «Alty Schlyffi» wird auf dem aktuellen Niveau behalten, das soll vom zuständigen Wildhüter überwacht werden. Die Massnahmen sollen in den nächsten drei Jahren greifen. Kirsten Hammerich von der Ruag sagt, das markiere den Start für ein Konzept, mit dem der Umgang mit dem Biber im betroffenen Gebiet langfristig geregelt werden soll.

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veröffentlicht: 24. Juli 2024 15:15
aktualisiert: 24. Juli 2024 15:15
Quelle: BärnToday

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