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«Wie ein Lottosechser» – seltene Funde im Simmental

Archäologen jubeln

«Wie ein Lottosechser» – seltene Funde im Simmental

07.04.2023, 16:02 Uhr
· Online seit 05.04.2023, 11:43 Uhr
Das Simmental war in der Steinzeit und in der Bronzezeit erstaunlich belebt. Dies belegen neue archäologische Funde bei Boltigen im Simmental. Der kantonale archäologische Dienst spricht von einem Lottosechser.
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Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Archäologischen Dienstes hat im Chuttlerenwald in der Simmentaler Gemeinde Boltigen 3900 Jahre alte Spuren aus der Bronzezeit gefunden. Zu den Gegenständen gehört neben Steinwerkzeugen auch ein Kupferbarren – ein äusserst seltener Fund. Der Leiter des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern, Adriano Boschetti, spricht von einem Lottosechser: «Solche Funde sind im Berner Oberland im Vergleich zum Mittelland sehr selten und geben uns wichtige Erkenntnisse zur Urgeschichte des Simmentals.»

Am Fundort könnte eine ausgedehnte Siedlung oder ein kultischer Platz gewesen sein. Einen Felsüberhang nutzten die Menschen in der Zeit um 1800 vor Christus als Bestattungsplatz, wie Knochen eines Kleinkindes nahelegen.

Noch ältere Funde am Jaunpass

Bei Begehungen auf der Berner Seite des Jaunpasses stellte der ehrenamtliche Mitarbeiter noch ältere Gegenstände fest. Die dort gefundenen Steingeräte stammen aus der Mittelsteinzeit und sind etwa 9500 Jahre alt. Damals waren die Menschen nicht sesshaft; sie lebten von der Jagd und vom Sammeln. Gefunden wurden unter anderem Fragmente von Holzkohle und Knochen, sowie Feuersteingeräte.

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In diesem Jahr sind weitere Sondierungen im Simmental vorgesehen. Sie versprechen neue Informationen über die steinzeitliche Siedlungsgeschichte.

Im Sommer 2020 hatte der archäologische Dienst des Kantons Bern rund um das Ammertenhorn im Obersimmental römische Münzen, das Fragment eines Votivblechs aus Bronze, 27 Bergkristalle und weitere Objekte geborgen.

(mfu/sda)

veröffentlicht: 5. April 2023 11:43
aktualisiert: 7. April 2023 16:02
Quelle: BärnToday

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