Bern

Kuriose Wanderungen im Kanton Bern: Schafloch, Triftbrücke, Militärleitern

Kuriositäten in der Bergwelt

Schafloch, Triftbrücke, Militärleiter – bei diesen Wanderungen wird es dir nicht langweilig

· Online seit 01.09.2024, 12:28 Uhr
Wandern ist langweilig? Das muss definitiv nicht sein. Baue diese fünf kuriosen Orte in deine Wanderroute ein – und am Abend hast du etwas zu erzählen.
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Schafloch Sigriswil

Die Wanderung von Sigriswil oder vom Justistal auf das Sigriswiler Rothorn ist an sich schon spektakulär. Der Gipfel bietet eine wunderbare Rundsicht auf den Thunersee, das Niederhorn, das Justistal und die Bergwelt im Berner Oberland.

Reicht das noch nicht? Dann kannst du in die Wanderroute das sogenannte «Schafloch» einbauen. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Eisgrotte, die unter dem Rothorn hindurchführt. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs von der Schweizer Armee zu einem Stollen ausgebaut, zur militärischen Festung erweitert und war somit ein Teil der Reduit-Stellung. Ausserdem diente sie als Witterungsschutz für Schafe.

Heute ist das Schafloch auf eigene Verantwortung frei zugänglich. Ein rund 600 Meter langer Gang führt durch den Berg. Das Wasser tropft dir in der Mitte der Decke in den Nacken. Ein unvergesslicher Marsch durch Stille und Dunkelheit sorgt für Gänsehaut auf deiner Wanderung. Der Zugang zum Schafloch ist allerdings nur für trittsichere Leute empfohlen – und eine Taschenlampe ist nicht zu verachten.

Luftseilbahn Isenfluh-Sulwald

Wer rund um Interlaken oder im Lauterbrunnental wandern möchte, kann dies in Sulwald tun. Von dort aus führen verschiedene Wanderwege zur Lobhornhütte, den Lobhörnern oder auf den Bällenhöchst. Schon die Anreise ist dabei speziell.

Zuerst geht es per Postauto oder Auto durch einen Kehir-Tunnel bis nach Isenfluh. Im kleinen Dorf wartet dann die seit 1975 im Einsatz stehende Seilbahn Isenfluh-Sulwald. Es handelt sich um eine äusserst kleine Bahn – acht Personen oder eine Kuh haben Platz darin.

Triftbrücke

Willst du einen Adrenalinkick beim Wandern? Dann könnte ein Besuch auf einer Hängebrücke etwas für dich sein. Davon gibt es im Berner Oberland einige. Eine davon findest du im Sustengebiet in der Gemeinde Gadmen.

Von der Bergstation der Triftbahn führt ein Wanderweg bis zur Triftbrücke. Sie ist der Höhepunkt der Wanderung und wurde lange in der Werbung für die Outdoor-Marke «Jack Wolfskin» gezeigt. Wer die Brücke überqueren will, sollte schwindelfrei sein. Die Wanderzeit dauert rund 2 Stunden und 40 Minuten zur Triftbrücke und wieder zurück.

Vorsicht: Die Wanderung hinauf zur Trifthütte ist momentan nicht möglich, der Weg ist ab der Brücke gesperrt. Die Hütte wurde im Januar 2021 von einer Lawine zerstört und muss zuerst wieder aufgebaut werden.

Leiter auf den Schibengütsch

Einfach nur hoch zum Gipfel zu laufen, ist zu öde für dich? Warum nicht einfach über eine Leiter die Felswand hochsteigen? Das geht im Emmental bei der imposanten Schrattenfluh. Bei der Wanderung auf den Hauptgipfel, dem markanten «Schibengütsch» hoch über dem Kemmeribodenbad, kannst du einen Militärstollen durchsteigen.

Die Anlage aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges ist offen und kann besichtigt werden. Vor deren Eingang führen alte, aber stabile Leitern in das Innere des Berges. Die oberste Leiter ist senkrecht, hat grosse Tritte und befindet sich im Dunkeln.

Gletscherwind spüren auf dem Weg zur Schreckhornhütte

Die Gletscher sind im Berner Oberland in den letzten Jahren wie überall in den Alpen stark zurückgegangen. Wer trotzdem ins eisige Herz der Berner Alpen wandern und den kühlen Gletscherwind auf der Haut spüren möchte, kann das zum Beispiel auf dem Weg zur Schreckhornhütte tun, auf gut 2500 Metern über Meer.

Der Zustieg erfolgt via Grindelwald, Pfingstegg und Gasthaus Bäregg. Doch Vorsicht, der Weg ab Bäregg ist blau-weiss markiert und nur für geübte «Berggeissen» empfohlen. Wer aber schwindelfrei und ausdauernd ist, kann am Rande des «Oberen Ischmeer» an heissen Tagen Abkühlung finden wie im richtigen Meer, ohne sich aufs Eis begeben zu müssen.

Das Drei-Kantone-Eck Bern, Obwalden und Luzern

Das Brienzer Rothorn ist ein markanter Berg und von zwei Seiten touristisch erschlossen: Zum einen mit der historischen Zahnradbahn von Brienz, zum anderen mit der Luftseilbahn ab Sörenberg im Luzerner Entlebuch.

Das Spezielle: Auf seinem Gipfel auf fast 2350 Meter über Meer treffen sich die Kantone Bern, Luzern und Obwalden. Das Brienzer Rothorn wird deshalb auch als «Dreiländerberg» bezeichnet. Wem solche geographischen Besonderheiten nichts sagen, kann einfach die tolle Aussicht geniessen, die es vom Rothorn zu bestaunen gibt.

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veröffentlicht: 1. September 2024 12:28
aktualisiert: 1. September 2024 12:28
Quelle: BärnToday

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