Der Geschäftsführer der STI Bus AG, Erich Seiler, bestätigt, dass sich der Vorfall am Mittwochmorgen kurz nach 9 Uhr ereignet habe. «Der Bus in Richtung Steffisburg Flühli musste im Bereich Marktgasse wegen einer Velofahrerin mit einem Anhänger eine Vollbremsung einleiten. Dabei haben sich Personen im Bus verletzt.» Wie viele Passagiere betroffen waren, kann Seiler nicht genau sagen. Allzu gravierend seien die Verletzungen nicht gewesen.
Es hätte noch schlimmer kommen können, betont Seiler. «Wenn unsere Mitarbeiterin nicht rechtzeitig die Vollbremsung eingleitet hätte, wäre es vielleicht zur Kollision mit der Velofahrerin oder mit dem Anhänger gekommen.» Ob sich Kinder im Veloanhänger befunden haben, wisse er nicht. Die Velofahrerin habe sich nach dem Vorfall entfernt, ohne ihre Kontaktdaten zu hinterlassen.
Velofahrerin wird gesucht
Auf Facebook gibt es mittlerweile einen Aufruf an die Velofahrerin, die dem Bus den Vortritt genommen und dadurch die Vollbremsung verursacht haben soll. Sie soll sich bei der STI melden. «Der Aufruf stammt nicht von uns», sagt Seiler. Er gibt aber zu, dass das Thuner Transportunternehmen froh wäre um die Kontaktdaten. «Wir würden gerne mit der Velofahrerin sprechen, um die Situation gemeinsam anzuschauen.» Anzeige werde STI nicht erstatten.
Das Transportunternehmen hat den Zwischenfall vorschriftsgemäss dem Bundesamt für Verkehr BAV gemeldet. Es gebe zudem interne Abklärungen zum Vorfall in der Thuner Innenstadt. Dabei gehe es etwa um Angaben für die Versicherung, erklärt Seiler.
Passagiere halten sich nicht immer fest
«Unser Personal übt Vollbremsungen und auch eine richtige Voraussicht», sagt Erich Seiler weiter. Es komme selten vor, dass es eine Vollbremsung brauche. Allerdings kommen abrupte Bremsmanöver immer mal wieder vor. Es sei deshalb wichtig, dass sich die Fahrgäste festhalten, wenn sie im Bus nicht sitzen können.
Der zunehmende Verkehr auf den Strassen sei eine Herausforderung für Chauffeure und Chauffeusen. Auch das Smartphone spiele in diesem Zusammenhang eine zunehmende Rolle. «Man sieht immer wieder Leute, die eine Strasse überqueren, während sie auf das Smartphone schauen und Stöpsel in den Ohren haben.» Aber auch Autofahrer, die während der Fahrt ihr Smartphone bedienen, sind keine Seltenheit. Es braucht deshalb stets die volle Aufmerksamkeit des fahrenden Personals – und selten eben auch eine Vollbremsung, um Schlimmeres zu verhindern.
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