Diese Woche wird in Bern und Umgebung der Ernstfall simuliert. Unter dem Namen «Fides» führen Armee und Polizei eine Antiterror-Übung durch. «Es ist vorgesehen, dass die Armee vor die Aufgabe gestellt wird, wichtige und für das Funktionieren des öffentlichen Lebens kritische Infrastrukturen zu schützen», liess der Kanton Bern bereits im Februar in einer Mitteilung verlauten. Im Vordergrund sollen etwa Lebensmittelverteilzentren, Tunnel oder Brücken stehen.
Die Sicherheitsdirektion des Kantons Bern wollte bis anhin keine konkreten Details zur Übung bekanntgeben. Wie sie auf Anfrage mitteilt, soll die Öffentlichkeit erst am Freitag nach Beendigung der Übung informiert werden.
Kaum Einschränkungen für Bevölkerung
Die Übung könnte auch für die Bevölkerung sichtbar sein, beispielsweise in Form von Militärfahrzeugen auf den Strassen, wie der Berner Regierungsrat Philippe Müller bereits gegenüber «Berner Zeitung» und «Der Bund» sagte. Sie werde aber kaum zu Einschränkungen führen. Falls du also von Dienstag bis Freitag in Bern und Umgebung schwerbewaffnete Soldaten oder Militärfahrzeuge siehst, dürfte es sich wohl um die Antiterror-Übung handeln.
Kritik aus polizei- und armeekritischen Kreisen
Am Sonntag demonstrierten rund 300 Menschen in Bern gegen die Übung. Es kam zu kleineren Ausschreitungen wie Sprayereien und zu Behinderungen im ÖV.
Quelle: BärnToday / Raphael Willen
Aktivistinnen und Aktivisten hatten bereits zuvor angekündigt, die Übung sabotieren zu wollen. Auf der eigens eingerichteten Webseite ist der Slogan «No Fides – Don't trust cops, soldiers nor the state!» zu lesen, was übersetzt «Kein Fides – Vertraut weder Polizisten noch Soldaten noch dem Staat!» heisst. Auf Flyern der «Fides»-Gegnerschaft sind unter anderem Nagelsperren und versprühte Panzer zu sehen.
Mit dem Schlagwort Terrorismus werde «eine diffuse Angst vor einem unsichtbaren Feind» erzeugt, «um mehr Kontrolle zu rechtfertigen», heisst es von den Aktivistinnen und Aktivisten. Es gehe um «weit mehr als eine Inszenierung, mit der Armee und Polizei ihre Unverzichtbarkeit demonstrieren wollen».
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