Der Schweizer Kultfilm «Mein Name ist Eugen» lässt grüssen. Zwei Kinder aus Moosseedorf sind am Montag kurzerhand ausgerissen. Anders als im Streifen rund um Eugen und Co. handelt es sich bei den Ausreissern nicht um pubertierende Jugendliche, sondern um zwei Kinder aus dem Kindergarten Moosseedorf.
Die beiden Kinder schafften es anders als die Jungs im Film nur bis nach Olten und nicht bis nach Zürich. Doch eine Parallele gibt es trotzdem: Sowohl bei «Mein Name ist Eugen» als auch beim Vorfall in Moosseedorf löste das Verschwinden der Kinder einen grossen Polizeieinsatz aus.
Entwarnung nach einer Stunde
Die Kantonspolizei Bern bestätigt auf Anfrage von BärnToday den Einsatz: «Mehrere Patrouillen, ein Diensthund und eine Drohne standen am Montag in Moosseedorf im Einsatz», sagt Polizeisprecherin Isabelle Wüthrich. Die Polizei hatte zuvor eine Meldung erhalten, dass zwei Kindergartenkinder vermisst werden.
Nach rund einer Stunde kam dann die Entwarnung. Sie wurden gefunden. Allerdings nicht im nahegelegenen Wald oder im Nachbardorf – sondern im solothurnischen Olten. Dort wurden sie von den Solothurner Behörden wohlauf aufgefunden.
«Angst im Dorf war gross»
Trotz des Happy Ends war der Schock in Moosseedorf am Montag gross, wie eine Anwohnerin schildert, die ebenfalls Kinder hat: «Wir sahen das Polizeiaufgebot und hörten, dass Kinder verschwunden seien. Zum Glück ist nichts passiert.»
Wie die Frau weiter schildert, hätten die Kinder vom Kindergarten aus in die Tagesschule gleich nebenan gehen sollen. «Dort sind sie nicht angekommen, weil sie stattdessen in einen RBS-Zug und anschliessend in Bern in einen anderen Zug umgestiegen sind.» Im Zug Richtung Olten habe eine Frau die Ausreisser angesprochen und anschliessend die Behörden informiert. «Die Erleichterung war gross.»
Die Schulbehörden von Moosseedorf haben sich bisher nicht auf eine Anfrage der Redaktion gemeldet. Weshalb die beiden Kinder anstatt zur Tagessschule zu gehen, in den Zug stiegen, bleibt offen. Vielleicht haben sie ja ebenfalls wie Eugen und Co. nach dem ominösen «Fritzli Bühler» gesucht.