Lebenslauf, Zeugnisse, Referenzen und Motivationsschreiben – diese vier Begriffe stehen im direkten Zusammenhang mit einer Bewerbung. Doch braucht es sie, um reale Chancen auf die gewünschte Stelle zu haben?
Hintergrundinfos in einem Begleitschreiben
Bei der Stadt Bern gehört das Motivationsschreiben nicht zwingend dazu, aber: «Auch wenn klassische Bewerbungsschreiben immer mehr verschwinden, werden sie immer noch gerne gelesen, da die Motivation der Bewerberenden interessiert», heisst es seitens der Personaldienste der Stadt Bern.
Gerade wenn aufgrund des Lebenslaufs die Eignung für die Stelle nicht schlüssig sei, lohnt sich eine Thematisierung in einem Motivationsschreiben. «Wir schätzen es zudem, wenn die Bewerbung vollständig ist. Das heisst, wenn die Arbeitszeugnisse der letzten Stationen beiliegen.» Was nicht so gut ankommt, sind Schreibfehler in den Unterlagen oder wenn die Bewerbung an eine andere Firma adressiert ist.
Bewerbung sollte zur Stelle passen
Etwa ähnlich sieht es bei der Post aus, eine der grössten Arbeitgeberinnen in Bern. «Wenn eine Bewerbung zur Stelle passt, gibt es eigentlich keine No-Go’s», sagt Denise Birchler, Mediensprecherin der Post. «Die Möglichkeiten zum Bewerben sind vielfältig, das kann durchaus auch mal unkonventionell sein, zum Beispiel mittels Bewerbungsvideo.» Die Post freue sich über jede Bewerbung – egal über welchen Kanal sie eintreffe. «Die Post bietet über 100 verschiedene Jobs an. Da wir eine grosse Vielfalt an Stellen anbieten, versuchen wir auch, eine breite Auswahl an Bewerbungsmöglichkeiten zu bieten», erklärt Birchler. «Wir wollen es interessierten Kandidatinnen und Kandidaten möglichst einfach machen, den Weg zu uns zu finden.» Insbesondere in Zeiten des Arbeitskräftemangels sei das wichtig.
Wichtig für die Post sind, laut Denise Birchler, insbesondere zwei Punkte. Erstens: «Zeige auf, weshalb dich die Stelle interessiert. Viele Personen haben heute nicht mehr einen gradlinigen Lebenslauf und manchmal zählen Motivation, Lernfreude und digitale Affinität mehr als reine Fachkenntnisse.» Und zweitens: «Was bringe ich für die Anforderungen und Kompetenzen bereits mit? Hier wichtig: Sei mutig und bewirb dich auch auf Stellen, bei denen du vielleicht nicht alle Kompetenzen bereits besitzt.»
Viele Unternehmen würden ihre ideale Kandidatin oder ihren idealen Kandidaten beschreiben, in dem Wissen darum, dass sie vielleicht auch jemanden finden, den sie im Job noch weiterbilden. Auch bei der Post könne das der Fall sein, so Birchler.
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Entsprechende Kompetenzen und aktuelle Unterlagen
Der Kanton Bern als Arbeitgeber legt nicht nur auf die Qualifikation einer Person Wert. «Zentral ist, dass die Kandidatin oder der Kandidat ins Team passt und über die nötigen Kompetenzen verfügt», sagt Katja Desimone, Abteilungsleiterin des kantonalen Personalamts. Es brauche vollständige und aktuelle Bewerbungsunterlagen, die an die Person und die Stelle adressiert sind, auf welche man sich bewirbt.
Auch die SBB gehört zu den grössten Arbeitgeberinnen im Kanton. Wer sich dort bewerben will, sollte Motivation und Begeisterung fürs Unternehmen mitbringen, erklärt Moritz Weisskopf, Mediensprecher der SBB. «Die Kernkompetenzen der Stellen sollten erfüllt sein.» Bei einigen Berufsgruppen gäbe es Vorgaben bezüglich Grundbildung, beispielsweise bei Lokführenden. «Diese müssen zwingend erfüllt werden.»