«Einwohnergemeinde :(» steht auf dem Schild geschrieben, das am dürren Tanndli vor der Einwohnergemeinde in Biberist steht. Gestellt wurde die Tanne von Angehörigen des Jahrgangs 2005.
«Wir haben die Tanne aufgestellt, weil wir auf die Anfrage für einen finanziellen Zustupf eine negative Rückmeldung bekamen», schreibt Tobias Schwaller aus Biberist an 32Today.
Keine finanzielle Unterstützung der Einwohnergemeinde
Laut Schwaller habe die Gemeinde die Mai-Tradition jahrelang finanziell unterstützt, sich beim diesjährigen Jahrgang jedoch dagegen entschieden. Die Jungbürgerinnen und Jungbürger liessen die Absage nicht auf sich sitzen.
Paula Lätt aus dem Maitannli-Team 2005 in Biberist erzählt: «Mit einem dürren Tannli und einem selbstgemachten Schild machten wir uns auf den Weg und platzierten es vor der Einwohnergemeinde Biberist».
Um Geld einzuholen hätten sie selbstgemachte Sticker produziert und verkauft. Somit hätten sie schliesslich ihr Fest doch noch finanzieren können.
Reaktion des Gemeindepräsidenten
Doch welche Wirkung hat das Tannli bei der Einwohnergemeinde Biberist erzielt? «Also es ist eigentlich nicht wirklich ein Tannli, sondern eher ein Besen», sagt Stefan Hug-Portmann, Gemeindepräsident von Biberist. Der Anblick des traurigen Bäumchens habe ihm ein Lächeln entlockt.
Warum es dort stehe, habe er auch nur anhand von Beiträgen auf Social Media herausgefunden. Denn: Geld fürs Mai-Fest gebe die Einwohnergemeinde den Jungbürgerinnen und Jungbürgern schon seit Jahren keines mehr. «Lange vor meiner Zeit war es so, dass die Einwohnergemeinde die Jahrgänge teilweise mit Geldern unterstützt hat. Nun aber schon länger nicht mehr», erklärt der Gemeindepräsident.
Geld damit nichts geklaut wird
Die Bezahlung sei seinerzeit erfolgt, um das Jungvolk davon abzuhalten, Gegenstände aus den Gärten im Dorf zu klauen. Davon ist Hug-Portmann kein Fan. «Wenn es darum geht, Geld zu bekommen, damit nichts Illegales gemacht wird, kann ich das nicht unterstützen», sagt er. Ob dieses Jahr in Biberist in der Nacht auf den 1. Mai geklaut wurde, wisse er nicht.
Er sei den Jugendlichen aber nicht böse. Er könne die Aktion ein bisschen nachvollziehen und schaue es als Streich an. «Irgendwann werden wir dem Werkhof den Auftrag geben, das ‹Bäseli› abzubauen.»
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