«Wir erleben kurz nach der WM noch gerade keine ansteigenden Zahlen», sagt Daniel Menetrey vom FC Sternenberg. Man habe jedoch in den zwei Jahren zuvor einen Boom erlebt, «auch wegen dem FVBJ-Award, mit dem wir ausgezeichnet wurden».
Der Award des Fussballverbands Bern/Jura zeichnet jedes Jahr einen Verein aus, der sich in besonderer Weise als innovativ und vorbildlich erwiesen hat. Der FC Sternenberg wurde dieses Jahr für sein Engagement im Juniorinnenfussball geehrt: Mit dem Team Schwarzwasser hat der Club innerhalb von zweier Jahre gemeinsam mit dem SC Thörishaus und dem FC Schwarzenburg ein reines Mädchenteam auf die Beine gestellt. Das Team Schwarzwasser hat im April 2021 mit 11 Mädchen gestartet und ist mittlerweile auf 57 Mädchen angewachsen.
Auch beim FC Wyler hat die WM nicht einen wirklichen Boom ausgelöst, wie Raphael Pulfer meint. «Nach der WM sind aber 15 Mädchen bei uns eingestiegen.» Der Fokus werde nun bereits auf die EM 2025 gelegt, welche in der Schweiz und auch in Bern stattfindet. «Die Hoffnung, dann einen Boom erleben zu dürfen, ist grösser als an der vergangenen WM.»
Anmeldungen nehmen stetig zu
Beim FC Bern geht es in die gleiche Richtung. «Wir spüren nach der WM keinen Anstieg, die Nachfrage ist aktuell gleich hoch wie vorher», so Michael Gobeli. Ob die WM etwas ausgelöst habe, sei daher schwierig zu sagen. Zur allgemeinen Entwicklung sagt Gobeli: «Die Anmeldungen von fussballbegeisterten Mädchen nehmen seit ein bis zwei Jahren stetig zu. Wir haben vor drei Jahren mit vier Mädchen im Verein angefangen. Zurzeit trainieren 150 Mädchen respektive Frauen, alle unter 20 Jahren, bei uns.»
Der FC Breitenrain erlebt ein ähnliches Wachstum. «Die Anzahl der Juniorinnen beim FC Breitenrain hat sich innerhalb von zwei Jahren etwa verdreifacht, aktuell führen wir rund 100 Spielerinnen», führt Michael Suter aus. «Der Andrang von fussballbegeistrten Mädchen ist nach wie vor sehr gross. Der FC Breitenrain ist leider gezwungen, für Mädchen mit Jahrgang 2011 und jünger Wartelisten zu führen.» Die WM habe aber keinen direkten Einfluss gehabt. «Die Anmeldungen sind nicht markant angestiegen.» Vor allem im Vorfeld der Heim-EM 2025 sei es wichtig, den Mädchenteams mehr Trainings- und Spielmöglichkeiten zu bieten.
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