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Polizei zerschlägt Kokainhändlerring und verzeigt über 110 Personen

Im Sensebezirk

Polizei zerschlägt Kokainhändlerring und verzeigt über 110 Personen

06.09.2023, 10:59 Uhr
· Online seit 06.09.2023, 10:44 Uhr
Die Freiburger Kantonspolizei hat einen Kokainhändlerring zerschlagen, der jahrelang für die Versorgung von Drogenkonsumierenden im deutschsprachigen Sensebezirk gesorgt haben soll.
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Vier Männer und eine Frau wurden inhaftiert. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Sie sollen kiloweise Kokain sowie Marihuana, Haschisch, Ecstasy und MDMA in die Region gebracht haben. Der Marktwert der Drogen soll sich auf mehrere hunderttausend Franken belaufen.

Im Zug der Ermittlungen wurden 49 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Mehr als 110 Personen wurden verzeigt, ihnen wird der Konsum oder der Verkauf von Kokain zur Last gelegt – zum Teil auch beides.

Während der Ermittlungsarbeiten hat sich laut Polizei gezeigt, dass eine Vielzahl an Drogenkonsumenten im Sensebezirk – grösstenteils junge Erwachsene – «rege und ohne grosse Hemmschwelle dem Konsum von Kokain nachgehen».

Grosse Mengen Kokain zu tiefen Preisen

Gemäss dem neusten Weltdrogenbericht der Uno wird immer mehr Kokain produziert. 2021 kamen aus den Ländern Kolumbien, Peru und Bolivien über 2000 Tonnen reines Kokain, wobei in Europa auch die sichergestellten Mengen steigen. Das ist auch in der Schweiz der Fall, schreiben die Tamedia-Zeitungen.

«Noch nie war hierzulande so reines Kokain in so grossen Mengen zu derart tiefen Preisen auf dem Markt», sagte Frank Zobel, Vizedirektor der Stiftung Sucht Schweiz, zu Tamedia. In Lausanne könne man für zehn Franken Kokain kaufen, das einen Reinheitsgrad von 70 bis 90 Prozent aufweise.

Eine der analysierten Kokainproben habe gar 95 Prozent reines Kokain enthalten. «So etwas habe ich noch nie gesehen. Das ist, als würde man Kokain direkt in einem kolumbianischen Drogenlabor kaufen», so Zobel.

(sda/sst)

veröffentlicht: 6. September 2023 10:44
aktualisiert: 6. September 2023 10:59
Quelle: BärnToday

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