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Toi-Toi stand an Heiligabend an der Gürbe – Herkunft nun geklärt

Bereits 2021 geklaut

Herkunft des Freiluft-Toi-Tois an der Gürbe geklärt

08.01.2024, 21:20 Uhr
· Online seit 08.01.2024, 15:54 Uhr
An Heiligabend machte eine BärnToday-Leserin im Gürbetal eine spezielle Entdeckung: Am Ufer der Gürbe stand ein Toi-Toi. Jetzt ist klar, woher das mobile WC kam. Es war 2021 auf einer Baustelle in Muri entwendet worden.
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Die Community amüsierte sich köstlich ab der Freiluft-Toilette an der Gürbe. Mittlerweile konnte geklärt werden, woher das Toi-Toi ursprünglich kam: «Es ist von einer Baustelle in Muri bei Bern, wo es 2021 entwendet wurde. Es wurde damals nicht mehr gefunden», erklärt Toi-Toi-Geschäftsführer Andreas Petrikis gegenüber BärnToday.

Es handle sich nicht um eine klassische Kabine, deren Dach fehlen würde, sondern um einen sogenannten Wohnungstank. «Die kommen zum Einsatz, wenn beispielsweise ein Haus saniert wird, Wasser und Strom ausgeschaltet wurde und die Toilette nicht mehr verwendet werden kann.»

«Vandalismus bringen wir immer zur Anzeige»

Das WC, das wieder aufgetaucht ist, konnte das Unternehmen mithilfe eines Chips identifizieren. «Es ist aber nicht an ein Trackingsystem geknüpft. Wir sehen nicht, wo die Kabine war.» Den Dieb des Gürbe-Toi-Tois habe man aber nicht gefasst. Diese Anzeigen seien praktisch immer erfolglos, erklärt der Geschäftsführer. «Viele entwendete Kabinen oder Tanks tauchen wieder auf, muss man fairerweise sagen.»

Eine Toilette sei nicht eine Luxusuhr oder ein Auto, das dann weiter gebraucht wird. «Meistens werden sie für einen Anlass mitgenommen und dann irgendwo abgestellt.» Ein System zum Schutz vor Diebstahl würde sich nicht lohnen, so Petrikis. «Im Jahr wird dreimal eine Kabine oder ein Tank entwendet.» Mutmassliche Sachbeschädigungen seien das grössere Thema. «Vandalismus bringen wir immer zur Anzeige.»

Passieren würde das vor allem an Events und Veranstaltungen, im Jahr seien es rund 100 Fälle. Sehr oft seien es Jugendliche, die sich einen Streich daraus machen. Werden sie erwischt, bietet ihnen Toi-Toi aber einen Deal an. «Die Vandalen können teilweise bei uns auf dem Hof arbeiten kommen und einen freien Nachmittag aushelfen. Dann ziehen wir die Anzeige zurück und die Sache ist erledigt», sagt Petrikis.

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In der Höhe ist die Sicherheit wichtig

In der Schweiz gibt es einen Bestand von rund 15'000 Toi-Toi-Kabinen. Zu Spitzenzeiten im Sommer stehen davon etwa 12'500 im Einsatz. «Es ist ein saisonales Geschäft», so der Geschäftsführer. Im Winter sei die Nachfrage kleiner, aktuell seien rund 7000 Kabinen im Einsatz.

Rund 200 der mobilen WCs stehen in Wengen für die Lauberhornrennen diese Woche. «Das sind speziellere Einsatzorte. Die Kabinen beim Start werden mit dem Helikopter hingeflogen», erklärt Petrikis. Hätte man also eine gute Aussicht, wenn man die Tür öffnen würde? «Wir stellen sie so hin, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Gerade in diesen Höhen müssen wir auch mit schlechtem Wetter rechnen.» Es gehe nicht nur darum, dass die Kabinen von irgendwem umgestossen werden könnten, sondern es habe an diesen Orten meistens auch viel Wind.

Sonst kommen in der Schweiz rund 70 Prozent aller Kabinen auf Baustellen zum Einsatz, nur rund 30 Prozent würden an Events oder Veranstaltungen stehen.

(fho)

veröffentlicht: 8. Januar 2024 15:54
aktualisiert: 8. Januar 2024 21:20
Quelle: BärnToday

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