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Trendsportart Padel: Till Gygax aus dem Seeland ist der beste Spieler der Schweiz

Nr. 1 der Schweiz im Padel-Tennis

Till Gygax: «Ich bin mein eigener Motivator»

· Online seit 22.02.2024, 20:05 Uhr
Der 25-jährige Till Gygax aus Mörigen am Bielersee ist der beste Padel-Tennis-Spieler der Schweiz. Wir haben ihn besucht und gefragt, wie er zur boomenden Sportart fand, wie er ohne Trainer Profi sein kann und welche Ambitionen er für 2024 und generell in seiner Karriere hat.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

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Es sieht aus wie eine Mischung aus Tennis und Squash, ist aber eine eigene Sportart: Padel-Tennis. Laut internationalem Padel-Verband (FIP) entdeckten weltweit rund 25 Millionen Menschen Padel für sich. Laut Redbull gehört Padel-Tennis damit zu den am schnellsten wachsenden Sportarten der Welt.

Der beste Schweizer Padel-Spieler stammt aus Mörigen

Auch in der Schweiz boomt Padel-Tennis. Mittlerweile gibt es Padel-Plätze in Luzern, Zürich, Chur, Würenlingen, Solothurn und Bern. In der Bundesstadt sei die Szene noch relativ klein, meint der beste Schweizer Spieler. «Aber in der Schweiz – insbesondere in Zürich und im Aargau – boomt sie.»

Die Nummer 1 der Schweiz heisst Till Gygax, ist 25 Jahre alt und stammt aus dem Berner Seeland – genauer gesagt aus Mörigen. Aufgewachsen ist Gygax allerdings im Singapur, wo er auch zum ersten Mal ein klassisches Tennis-Training absolvierte. «Mein Trainer merkte allerdings relativ schnell, dass Tennis nicht meine Sportart ist und mir auch nicht Spass macht», erinnert sich der 25-Jährige. Da sich vor Ort auch ein Padel-Platz befand, kam er so zum ersten Mal mit der Sportart in Berührung – und war von Beginn an fasziniert. «Padel hat mich von Beginn an gepackt.»

Ohne Coach unterwegs

Mittlerweile spielt Gygax seit über 10 Jahren Padel-Tennis. Sein Ziel? «Dieses Jahr möchte ich zu den Top 300 in der Weltrangliste gehören», verrät Gygax. Aktuell belegt er im Ranking der weltbesten Padel-Spieler Platz Nr. 414.

Um dieses Ziel zu erreichen, trainiert der Seeländer mindestens sechsmal die Woche. Da er in der Schweiz ohne Coach unterwegs ist und Padel in der Regel von vier Personen im Doppel gespielt wird, ist die Organisation des Trainings kein leichtes Unterfangen. «Ich muss mich organisieren, mit wem ich trainieren will und wie ich das Training strukturiere.»

Im Gegensatz zu den meisten anderen Schweizer Spielern übt Till Gygax den Sport hauptberuflich als Profi aus. Trotzdem müsse er sein Training immer dann ansetzen, wenn andere freihaben. Möglich ist die Profikarriere dank der Unterstützung seiner Sponsoren, die er sich stets selbst gesucht hat.

Padel gespielt hat Till Gygax auch bereits mit dem Trainer der Fussball-Nationalmannschaft: In der Yakin Arena in Oberengstringen, gegründet von den Legenden und Brüdern Murat und Hakan, befindet sich ebenfalls ein Padel-Spielfeld.

Sportwissenschaften-Studium in der Tasche

Neben den Sponsoren spiele seine Familie eine wichtige Rolle für seine sportlichen Ambitionen. «Sie lassen mich machen, wenn es um Padel geht. Aber wenn ich Unterstützung brauche, kann ich jederzeit auf sie zählen», erzählt der Seeländer. Aus Kostengründen wohne er noch zu Hause. Seiner Familie und ihm sei aber immer wichtig gewesen, dass er eine Ausbildung abschliesse, so der 25-Jährige. «Damit ich nach der Karriere nicht mit leeren Händen dastehe.»

Daher hat Gygax an der Universität Bern Sportwissenschaften studiert. Nach seiner Karriere könne er sich gut vorstellen, für den Schweizer Padel Verband tätig zu sein oder generell etwas in dieser Sportart zu arbeiten.

Doch vorerst bleibt die Profi-Karriere im Fokus. 2024 stehen sowohl die Schweizer Meisterschaft als auch die Europa- und Weltmeisterschaft an. Auch an kleineren internationalen Turnieren wird Gygax teilnehmen. Wie schwierig ist es, dies alles selbstständig aufzugleisen? Selbstdisziplin sei für die Organisation und die Alltagsstruktur ungemein wichtig, meint Gygax. «In der Schweiz bin ich mein eigener Motivator.»

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veröffentlicht: 22. Februar 2024 20:05
aktualisiert: 22. Februar 2024 20:05
Quelle: BärnToday

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