Bern

Risiko auf der Goalie-Position: FC Thun peilt Super League an

Challenge League

Trotz Goalie-Poker: Aufstiegsambitionen beim FC Thun sind gross

18.07.2024, 08:23 Uhr
· Online seit 18.07.2024, 08:20 Uhr
Der FC Thun will in dieser Saison endlich von der Challenge League in die Super League aufsteigen. Die Thuner haben nach der hervorragenden letzten Saison definitiv das Zeug dazu – auch wenn sie auf der Goalie-Position ein Risiko eingegangen sind. Eine Übersicht vor dem Saisonstart.
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Der Dreijahresplan läuft aus

«Innerhalb der nächsten drei Jahre wollen wir aufsteigen», hiess es bei den Club-Verantwortlichen bei der kommunizierten Neuausrichtung des Vereins vor gut zwei Jahren. Kurze Zeit später wurde Clublegende Mauro Lustrinelli als neuer Trainer verpflichtet und mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. In der letzten Saison hätten die Thuner das Ziel Aufstieg fast erreicht. Nur ein entfesselter FC Sion und ein effizientes GC in der Barrage verhinderten die Oberländer Rückkehr in die Super League.

Damit starten die Thuner ins letzte Jahr ihres Dreijahresplans und ins dritte Vertragsjahr von Lustrinelli. Da mit Stade Lausanne-Ouchy keine übermächtige Mannschaft aus der Super League abgestiegen ist, gehört der FC Thun definitiv zu den Favoriten um den Aufstieg, auch wenn das die bodenständige Clubführung relativieren würde. Der FC Thun startet am Freitag auswärts gegen den FC Aarau in die neue Saison.

Goalie-Poker als Risiko

Wollte Mateo Matic den FC Thun verlassen oder liessen die Thuner ihren letztjährigen Stammtorhüter bewusst ziehen, um Eigengewächs Nino Ziswiler Platz zu machen? Lag es an unterschiedlichen finanziellen Vorstellungen oder gar an persönlichen Differenzen? All diese Fragen bleiben offen. Die Thuner beantworten eine entsprechende Nachfrage von BärnToday nicht und loben stattdessen das neue Goalie-Duo Ziswiler und Steffen.

Der Umstand, dass der 28-jährige Matic nach wie vor als vereinslos gilt, spricht eher für einen unfreiwilligen Abgang. Zudem reagierte er in den sozialen Medien enttäuscht auf seinen Thun-Abgang. Auf Anfrage will auch er sich nicht mehr zu seinem Abgang äussern.

Auch wenn Nino Ziswiler und der neu verpflichtete Niklas Steffen definitiv talentierte Torhüter sind, gehen die Thuner zumindest aus der Aussenperspektive ein gewisses Risiko ein. Matic, der sich aktuell beim FC Winterthur für einen Super League-Platz aufdrängen will, ist mit seiner Erfahrung zweifellos ein sicherer Wert. Das können auch Ziswiler und Steffen sein, dafür gibt es aber von der Papierform weniger Garantien.

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Weil sich der als Stammtorhüter vorgesehene Nino Ziswiler vor dem Saisonstart am Wadenbein verletzt hat und zwei Monate ausfallen wird, wird nun der Solothurner Niklas Steffen das Thuner Tor hüten. Er spielte letzte Saison noch in der Promotion League beim FC Rapperswil und überzeugte dort mit starken Leistungen. Für den 23-Jährigen ist es eine grosse Gelegenheit, sich erneut in der Challenge League zu beweisen – zwischen 2021 und 2023 kam er für Stade Lausanne-Ouchy zu 26 Einsätzen in der zweithöchsten Liga.

Starke Abwehr und solides Mittelfeld

In der Abwehr und im Mittelfeld haben die Thuner nach wie vor ligaweit eines der besten Kader. Die Verteidigung war bereits letzte Saison mit Spielern wie Marco Bürki, Nicola Sutter oder Jan Bamert stark besetzt. Nun sind mit Genis Montolio von Wil und Fabio Fehr von Vaduz zwei weitere starke Verteidiger von der Konkurrenz zu Thun gewechselt. Auf diese Breite im Kader sind die Thuner angewiesen, denn Captain Bürki fehlt aktuell verletzt.

Im Mittelfeld werden weiterhin Leistungsträger wie Leonardo Bertone, Justin Roth oder U21-Natispieler Valmir Matoshi die Fäden ziehen. Einziger Wermutstropfen: Mittelfeld-Abräumer Vasilije Janjicic hat sich ebenfalls verletzt und fehlt beim Saisonstart.

21 Tore von Koné und Dos Santos fehlen

Vor allem in der Offensive musste der FC Thun im Sommer Federn lassen, betrachtet man die Torproduktion Leistungen der letzten Saison. Der als beste Spieler der Challenge League ausgezeichnete Daniel Dos Santos mussten die Thuner erwartungsgemäss ziehen lassen. Das Talent aus Interlaken will beim FC Lugano den nächsten Schritt machen.

Mit Routinier Koro Koné wechselte der beste Thuner Torschütze der letzten Saison zum Ligakonkurrent Xamax. Zusammen haben Dos Santos und Koné in der letzten Saison 21 Tore erzielt. Diese Ausbeute wurde auf dem Transfermarkt nicht eins zu eins ersetzt. Mit Elmin Rastoder (Vaduz) und Tresor Samba (Bellinzona) wechselten aber zwei junge Stürmer mit Potenzial ins Oberland.

Mit Marc Gutbub, Ihsan Sacko und Hélios Sessolo konnte der FC Thun drei Stürmer halten, die in der letzten Saison ebenfalls überzeugten. Als grosses Talent gilt der Franzose Hermann Tebily, der die letzte Saison verletzungsbedingt verpasst hat.

Übrigens: Der FC Thun hat ein neues Maskottchen - ein Murmeltier...

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(red)

veröffentlicht: 18. Juli 2024 08:20
aktualisiert: 18. Juli 2024 08:23
Quelle: BärnToday

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