Bern
Stadt Bern

Bern: Naturhistorisches Museum findet seltenen ausgestopften Vogel

Bern

Naturhistorisches Museum findet seltenen ausgestopften Vogel

· Online seit 20.08.2024, 09:17 Uhr
Im Naturhistorischen Museum Bern ist ein ausgestopftes Exemplar eines verschollenen Regenwald-Vogels aufgetaucht. Es gebe kaum Präparate dieser Vogelart, teilte die Akademie der Naturwissenschaften am Dienstag mit. Man wisse daher wenig über sie.
Anzeige

«Ein Goldhähnchentyrann in unserer Sammlung - das haben wir nicht erwartet», wird Manuel Schweizer, Kurator Ornithologie des Museums, in der Mitteilung zitiert. Mitarbeitende des Museums entdeckten den ausgestopften Vogel bei einer Überprüfung digital archivierter Objekte.

Der Goldhähnchentyrann galt zwischen 1890 und 1996 als verschollen. 1996 haben zwei brasilianische Ornithologen ein Exemplar davon beobachtet. Seither gab es keine bestätigten Sichtungen mehr. Bekannt war der Vogel deshalb lange nur durch Museumsexemplare.

Schlecht dokumentierte Sammlung

Diese liefern laut Schweizer aber nur bedingt Informationen. «Die meisten Belege sind schlecht dokumentiert, sodass keine Rückschlüsse möglich sind, wo die Art vorkommen könnte», sagt er. «Das gilt auch für unser Exemplar. Wir konnten als einziges mithilfe alter Kataloge herausfinden, dass es in den späten 1870er-Jahren in unsere Sammlung aufgenommen worden war.»

Das Beispiel zeige, wie wichtig es sei, dass es Standards für die Dokumentation und Aufarbeitung von Sammlungsgegenständen gebe und die Informationen in öffentlichen Datenbanken Forscherinnen und Forschern auf der ganzen Welt zugänglich gemacht würden.

Angestachelt vom unerwarteten Fund hat Schweizer dann auch zusammen mit Forschern aus Brasilien und England ein Inventar aller weltweiten Museumsbelege der Vogelart erstellt. Über 100 Präparate konnten die Wissenschaftler aufspüren. Zuvor wurde geschätzt, dass es rund 50 Museumsexemplare gibt.

(sda)

News aus der Region Bern direkt auf Whatsapp!
veröffentlicht: 20. August 2024 09:17
aktualisiert: 20. August 2024 09:17
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch