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Früher Start in Bern: Durchgangsplatz für Fahrende offen

Auf Expo-Gelände

«Fahrende gehen früher auf Reisen»: Berner Durchgangsplatz eröffnet bereits im März

02.03.2024, 15:13 Uhr
· Online seit 01.03.2024, 12:11 Uhr
Das Gelände von Bernexpo ist ab dem 11. März wieder für Schweizer Fahrende freigegeben. Bis am 13. Oktober können Jenische und Sinti den Durchgangsplatz nutzen – dieses Jahr sogar einen Monat früher als üblich.
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Der Durchgangsplatz an der Wölflistrasse in der Stadt Bern wird bereits seit Jahren für Schweizer Fahrende genutzt. Dieses Jahr steht der Platz den Fahrenden sogar früher als sonst zur Verfügung.

Die Fahrenden hätten sich eine frühere Öffnung gewünscht. «Fahrende gehen eher früher auf Reisen und dadurch entsteht das Bedürfnis nach den Plätzen ebenfalls früher. Dem haben wir Rechnung getragen», erklärt Patrik Probst, stellvertretender Leiter Sozialamt der Stadt Bern.

Platz offen bis Mitte Oktober – mit einer Ausnahme

Grundsätzlich könnten die Fahrenden auf dem Platz an der Wölflistrasse so lange bleiben, wie sie wollen, wie Probst erklärt. «Zeitliche Beschränkungen würden wir erst dann anschauen, wenn der Platz so stark gefüllt ist, dass keine weiteren Wagen mehr Platz haben», so Patrik Probst. Dann müsse man prüfen, ob man Wohnwagen, die länger dort stehen, bewegen müsse. Dazu sei es aber noch nie gekommen.  «Die Praxis ist so: Wenn der Platz offen ist, kann man dort sein», sagt der stellvertretende Sozialamtsleiter.

Doch es gibt eine Ausnahme: Während der BEA wird das Gelände von der Mieterin Bernexpo AG als Parkplatz gebraucht. So dürfen diesem Jahr die Fahrenden das Gelände zwischen dem 3. Und 12. Mai nicht nutzen. «Das hat noch nie zu Problemen geführt», sagt Probst. «Die Regel ist allen bekannt und ist problemlos im Vollzug.» Sobald die BEA wieder vorbei ist, dürften die Fahrenden wieder auf den Platz.

Mehr Plätze für ausländische Fahrende sollen Situation beruhigen

Für Anspannung sorgten letztes Jahr ausländische Fahrende, die sich – kurz vor der BEA – ohne Bewilligung auf dem Gelände einrichteten. Erst nach einem ausgesprochenen Ultimatum reisten sie eine Woche vor der BEA ab. Der Stadt sei es lieber, wenn solche Situationen nicht vorkommen würden, sagt Patrik Probst. Man habe Lösungen gesucht und «zum Glück gemeinsam welche gefunden». Er hofft, dass es nicht wieder zu solchen Umständen kommt. Helfen soll hier etwa der neue Transitplatz bei Biel, der Platz für 40 Wohnwagen bereithält. «Wir hoffen, dass das System jetzt so gut genug ist, dass die Fahrenden die Plätze, die sie brauchen, finden», so Probst.

Quelle: TeleBärn

Der Platz beim Bernexpo-Gelände ist nämlich nur für Schweizer Fahrende vorgesehen. Das werde auch kontrolliert, wie der stellvertretende Amtsleiter erklärt: «Die Fahrenden melden sich am Anfang bei der Einwohnerkontrolle der Stadt Bern. Der Einwohnerdienst kontrolliert auch regelmässig, wer sich auf dem Platz befindet.» Wie der Kanton Bern schreibt, würden rund 3000-4000 Fahrende in der Schweiz einer nomadischen Lebensweise nachgehen. Patrik Probst zieht zum Durchgangsplatz an der Wölflistrasse ein sehr positives Fazit: «Wir haben gute Erfahrungen mit dem Platz. Es funktioniert gut und Absprachen werden eingehalten.»

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veröffentlicht: 1. März 2024 12:11
aktualisiert: 2. März 2024 15:13
Quelle: BärnToday

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