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Geschnitztes Holzherz im Eichholz: So ist das Kunstwerk entstanden

Berufsschulprojekt

So ist das geschnitzte Holzherz im Eichholz entstanden

09.07.2024, 07:59 Uhr
· Online seit 07.07.2024, 13:37 Uhr
Seit Ende Mai steht direkt an der Aare im Berner Eichholz ein Herz, das aus einem Baumstamm geschnitzt wurde. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen? BärnToday hat mit einem der beiden Jugendlichen gesprochen, die für das Werk verantwortlich sind.
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Wer aktuell an der Aare im Eichholz vorbeikommt, kann das sorgfältig geschnitzte Holz-Herz kaum übersehen. Der Baum, aus dem es geschnitzt wurde, hatte gefällt werden müssen, weil er zuvor von einem Biber angenagt worden war.

Wer für das Kunstwerk verantwortlich ist, konnte die Stadt Bern letzte Woche auf Anfrage von BärnToday nicht sagen. Nun ist jedoch klar, wer es war: Nils Gartmann und Timon Graber, Schüler des Berufsbildungszentrums IDM in Thun. Die beiden machen eine Lehre als Landschaftsgärtner und schliessen diesen Sommer das zweite von drei Lehrjahren ab.

«Es war ein Land-Art-Projekt der Berufsschule. Wir hatten einen Tag Zeit, um in der Natur selbstständig irgendein Projekt umzusetzen», erklärt Nils Gartmann. Ursprünglich hatten die beiden andere Pläne, sie seien eher zufällig auf den Baumstrunk am Aareufer gestossen. «Wir suchten einen Platz an der Aare, wo es einen kleinen Wald und Steine hat.»

Alles von Hand gemacht

Durch die Nagespuren des Bibers sei die Herzform bereits vorgegeben gewesen, sagt Gartmann. «Wir haben das Holz dann in erster Linie noch klarer definiert, abgerundet und geschliffen.» Mithilfe einer Handsäge und eines Japanmessers wurde das Herz innerhalb von drei Stunden fertiggestellt. Mit Dreck verstärkten die angehenden Landschaftsgärtner die Farbe des dunklen Herzes zusätzlich, wie auf untenstehendem Bild zu sehen ist.

Viele Leute hätten beim Vorbeigehen auf das Natur-Kunstwerk reagiert, erzählt Gartmann. «Wir haben ausschliesslich positive Reaktionen erhalten. Gerade ältere Leute waren begeistert davon, weil wir noch recht jung sind.» Das Holz-Herz ist offenbar auch bei den Lehrern der Thuner Berufsschule auf Anklang gestossen. Wie Nils Gartmann verrät, wurde die Arbeit mit der Note 5.5 belohnt.

Wer das Objekt am Aareufer im Eichholz noch vor Ort anschauen will, muss sich wohl langsam etwas beeilen. «Es steht wohl nicht mehr allzu lange dort», sagt der Lernende, der bei einer Gartenbau-Firma in Kiesen ausgebildet wird. «Wie man auf neueren Bildern sieht, hat der Biber mittlerweile wohl weitergenagt.» Und tatsächlich: Vergleicht man die Bilder von der Erstellung am 28. Mai mit denen von vergangener Woche, ist gut zu sehen, dass das Herz unten deutlich dünner geworden ist.

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veröffentlicht: 7. Juli 2024 13:37
aktualisiert: 9. Juli 2024 07:59
Quelle: BärnToday

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