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Neue Öffnungszeiten in Bern: Das sagen die Läden nach einem Monat

Samstags bis 18 Uhr

Neue Öffnungszeiten seit Dezember – so kommt es bei Berner Läden an

10.01.2024, 11:41 Uhr
· Online seit 09.01.2024, 16:05 Uhr
Seit dem 1. Dezember gelten in Bern neue Öffnungszeiten in der Innenstadt. Vom Abendverkauf am Donnerstag wurde eine Stunde auf den Samstag verlegt. Das sagen grosse und kleinere Läden zu dieser Verschiebung.
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Die Öffnungszeiten im Verkauf in der Berner Innenstadt haben sich im Dezember geändert. Einerseits wurde der Abendverkauf am Donnerstag um eine Stunde bis spätestens 20 Uhr verkürzt, andererseits können die Läden am Samstag eine Stunde länger offen bleiben, also neu bis 18 Uhr. Eine erste Bilanz nach rund einem Monat fällt zwischen grösseren und kleineren Geschäften unterschiedlich aus.

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Loeb freut sich: «Für uns ist diese Stunde unglaublich wichtig»

Das Berner Warenhaus Loeb zieht nach den ersten vier Wochen eine sehr positive Bilanz. «Der Samstag ist nach wie vor der verkaufsstärkste Umsatztag», erklärt Ronald Christen. Er vermutet, dass freitags viele im Homeoffice arbeiten, aber dann samstags sogar mit der ganzen Familie in der Stadt einkaufen gehen würden. «Wir haben stärkere Frequenzen an den Samstagen als vor Corona. Für uns ist die zusätzliche Stunde unglaublich wichtig.»

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In der Vergangenheit hätten die Mitarbeitenden die Kundschaft um 17 Uhr hinaus bitten müssen. «Gerade bei den Touristen stiess das auf Unverständnis.» In der Stunde von 17 bis 18 Uhr könne Loeb zusätzlichen Umsatz generieren. «Sonst würden wir den einfach verlieren, beispielsweise an die Nachbarkantone.» Dort würden diese Öffnungszeiten schon länger gelten.

Auch für die Mitarbeitenden sei die zusätzliche Stunde erfreulich. Das Warenhaus würde viele Studenten beschäftigen, die um die hinzukommende Arbeitszeit dankbar seien, so Christen. Zudem arbeite das Geschäft an einem Arbeitsplan, mit dem niemand mehr als zwei Samstage im Monat arbeiten müsse.

Öffnungszeiten im Drachenäscht wieder wie früher

Anders sieht es bei kleineren Läden in Bern aus. Beim Drachenäscht beispielsweise gibt es den Abendverkauf am Donnerstag schon länger nicht mehr. Die Öffnungszeiten an den Samstagen im Dezember hat der Spieleladen bisher nur probeweise angepasst. «Ich denke, es braucht eine gewisse Angewöhnungsphase», sagt Matthias Flückiger, Teammitglied beim Spieleladen in der Berner Altstadt. «Gerade die ersten paar Samstage, früh im Dezember, hatten wir wenige Leute im Laden.»

Ende Dezember sei das dann anders gewesen, am letzten Samstag vor Weihnachten war das Geschäft bis 18 Uhr gut gefüllt. «Ob das jetzt wegen der neuen Öffnungszeiten war, oder einfach, weil sowieso viele Menschen in der Stadt waren, weiss ich nicht.» Aufgrund dieser Erfahrungen habe sich das Team des Drachenäschts nun entschieden, im neuen Jahr wieder zu den alten Öffnungszeiten zurückzuwechseln. «Wir warten ab, wie es sich entwickelt. Wir wollen nicht offen haben, wenn es das gar nicht braucht», so Flückiger. Der Entscheid sei aber nicht abschliessend, man könne sich auch spontan anpassen, würde eine längere Öffnungszeit zu einem Bedürfnis der Kundschaft werden. Grundsätzlich sei das Team aber daran interessiert, auch mal ins Wochenende zu gehen.

Olmo entscheidet sich für Kompromiss

Auch Olmo hat die Öffnungszeiten nur bedingt übernommen. Am Donnerstag bleibt der Kleiderladen wie bisher bis 19 Uhr geöffnet, da ändert sich nichts. «Was wir getestet haben, ist die längere Öffnungszeit am Samstag», sagt Geschäftsinhaber Luc Pauchard. Man habe aber schnell gemerkt, dass es noch nicht bei den Leuten angekommen ist. «Der Laden war offen, aber ab 17.30 Uhr war niemand mehr da.» Dann lohne es sich nicht, länger zu arbeiten.

Auch die Mitarbeitenden würden lieber arbeiten, wenn Kundschaft im Geschäft sei. «Wenn etwas läuft, ist die Motivation da.» Die Zeit am Samstagabend sei aber für viele Mitarbeitenden wichtig und einige würden lieber nicht länger im Geschäft bleiben.

Mittlerweile habe sich ein Kompromiss ergeben: Der Laden wird nicht mehr punkt 17 Uhr geschlossen. «Wir lassen es ausklingen, bis wir merken, es kommt niemand mehr.» In dieser Zeit müssten auch nicht mehr alle Mitarbeitenden da sein. Würde sich das Interesse der Kundschaft ändern, könne Olmo flexibel reagieren, so Pauchard.

veröffentlicht: 9. Januar 2024 16:05
aktualisiert: 10. Januar 2024 11:41
Quelle: BärnToday

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