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Party und Alkohol im Gotteshaus: Berner Markuskirche feiert Tanzmahl

Party in der Kirche

Beats zu biblischen Texten – Markuskirche veranstaltet erstes Tanzmahl

· Online seit 29.02.2024, 07:05 Uhr
In der Markuskirche im Berner Nordquartier kann man am Samstag Party machen, das zu Beats, Musik und zu biblischen Texten. Wir wollten von den Verantwortlichen wissen, wie Party und Kirche zusammenpasst.
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Sie war schon ein Restaurant, wird bald zu einem Lehrplatz für Studentinnen und Studenten und dazwischen wird sie kurzzeitig zum Club – die Markuskirche im Berner Nordquartier.

Für Sonja Gerber und Martin Ferrazzini, die beide als Pfarrerin und Pfarrer bei der Johanneskirche und der Markuskirche arbeiten, passt Party und Kirche durchaus gut zusammen: «Es war schon immer so, dass im Christentum Partys gefeiert, getanzt und zusammen gesungen wurde.» Deshalb wird bald in der Markuskirche gefeiert.

Beats und biblische Texte 

Konkret ist am 2. März ein «Tanzmahl» geplant. Der Begriff – es liegt auf der Hand – ist ein Zusammenschnitt aus den Wörtern «Tanzen» und «Abendmahl». Während drei Stunden produziert der DJ «Audiomolekül» Rhythmen und Musik vor Ort. Anschliessend würden dann biblische Texte zur Musik gesprochen. Gegen Ende wird zum christlichen Abendmahl eingeladen.

Für die Kirche handelt es sich um eine Premiere. Einen ähnlichen Gottesdienst gab es bisher in der Markus-Kirche noch nicht. Bisher habe die Infrastruktur solche Veranstaltungen nicht zugelassen. Mit dem Umbau der Markuskirche habe sich die Möglichkeiten für Veranstaltungen verändert.

Zuvor haben Bänke in der Kirche solche Partys und Feiern unmöglich gemacht, so Martin Ferrazzini. Er kann sich verschiedene Veranstaltungen in der Kirche vorstellen: «Ich hatte Kontakt mit jemanden, der eine Modenschau in der Kirche machen will.» Sonja Gerber tausche sich aktuell mit einer Tangogruppe aus, welche Auftritte in der Markuskirche plant.

Bibeltexte zu Rhythmus und Musik

Aber was ist der Hintergedanke bei der Party in der Markus-Kirche? Die Verantwortlichen betonen, dass es dabei nicht darum gehe, wieder mehr Junge für Kirche und Gottesdienste zu begeistern – wie man annehmen könnte. Gerade Freikirchen konkurrenzieren mit modernen Gottesdiensten, wo Musik und gemeinsames Feiern im Fokus stehen, vermehrt die Landeskirchen.

Es gehe den Verantwortlichen des Tanzmales um etwas Einfaches: «Wir machen es zu unserer Freude und um den Leuten eine Freude zu bereiten. Wir werden uns selbst nochmal neu von den Texten berühren lassen, wenn wir sie mit den Beats lesen. Der Rhythmus und die Musik geben den Texten ein neues Leben.»

John Tonic und Matthew Mule

Dass es sich bei der Markus-Kirche nicht um eine herkömmliche Party-Location handelt, sieht man an der Getränke-Karte. So heisse der Drink Gin Tonic, John Tonic, benannt, nach dem Evangelist Johannes und die Moscow Mule werde Matthew Mule genannt. Ebenfalls ein biblischer Name.

Nach dem ersten Tanzmahl folgen weitere Zwischennutzungen der Kirche, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Burgdorf und der Berufsfachschule Bern.

Nicht ausgeschlossen sind, zudem weitere Gottesdienste mit Partyflaire oder Partys mit Gottesdienst-Ambiente. Man hoffe, dass sich der Event in Bern etablieren kann: «Es wäre schön, wenn das Tanzmahl ein zweites, ein drittes oder gar ein siebzigstes Mal stattfinden könnte», so Ferrazzini weiter.

veröffentlicht: 29. Februar 2024 07:05
aktualisiert: 29. Februar 2024 07:05
Quelle: BärnToday

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