Zur Tat an der Tramstation Statthalterstrasse kam es, weil das Opfer dem Beschuldigten wegen eines Drogendeals 400 Franken schuldete. Zudem hatte sich das Opfer in den Tagen zuvor mit dem Bruder des Beschuldigten gestritten.
Nach einem kurzen Wortwechsel fügte der 20-jährige Somalier seinem Landsmann unvermittelt acht Messerstiche zu, wie die «Berner Zeitung» und «Der Bund» schreiben. Er stach ihm ins Gesicht und in den Rumpf. Als das Opfer wehrlos am Boden lag, stach der Mann schliesslich noch ein letztes Mal zu. Aufgrund der schweren Verletzungen konnte der Somalier nicht mehr gerettet werden.
Freiheitsstrafe und Landesverweis
Am Mittwoch kam es nun zum Gerichtsprozess. Das Regionalgericht-Bern Mittelland verurteilte den 20-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren und einem Landesverweis von 10 Jahren. Die Staatsanwältin hatte 20 Jahre Gefängnis gefordert.
Die tiefere Strafe begründet das Gericht damit, dass es sich bei der Tat nicht um einen direkten Vorsatz gehandelt habe, die Tat sei nicht im Voraus geplant gewesen. Ausserdem habe der Mann von Anfang an mit den Ermittlungsbehörden kooperiert. Er habe Reue gezeigt und sich während der Verhandlung bei der Mutter des Opfers entschuldigt. Auch zeigte er sich bereit, der Mutter 20'000 Franken Genugtuung zu zahlen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann ans Obergericht weitergezogen werden.
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