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Traditionelles «Chegelesammle» im Tierpark Bern: Bären und Hirsche beim Dählhölzli freuen sich

Tierpark Bern

Traditionelles «Chegelesammle»: Bären und Hirsche freuen sich auf Leckerbissen

03.10.2024, 17:47 Uhr
· Online seit 03.10.2024, 09:58 Uhr
Am 16. Oktober findet wieder das traditionelle «Chegelesammle» des Tierparks Bern statt. Wer Eicheln und Kastanien zum Tierpark bringt, wird dafür auch entschädigt. Wie dieser Anlass vor fast 70 Jahren ausgesehen hat, siehst du am Ende des Artikels.
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Bald kann man wieder – indirekt – Bären, Rentiere, Wisente und Hirsche füttern. Der Tierpark Bern lädt am 16. Oktober zwischen 13.00 und 17.00 Uhr wieder zur traditionellen «Chegelesammlig» ein. Kastanien und Eicheln werden gesammelt und zu Tierfutter verarbeitet. Für ein gesammeltes Kilo erhält man 20 Rappen – wer vor oder nach dem 16. Oktober Kastanien und Eicheln vorbeibringen will, kann die Nüsse in die bereitgestellten Fässer füllen, erhält dafür aber nichts.

An diese Tiere gehen die Leckerbissen

Hansueli Blatter, Sektionsleiter Tiere des Tierparks Bern, erklärt, worauf man beim Kastanien- und Eichelsammeln achten muss: «Es werden nur Rosskastanien (keine Esskastanien beziehungsweise Marroni) und Eicheln gesammelt. Wichtig ist, dass die Kastanien und Eicheln sauber und trocken gesammelt werden. Verunreinigte oder verschimmelte Kastanien oder Eicheln sind ungesund für die Tiere.»

Die Kastanien werden gemäss Tierpark Bern zerhäckselt und dann an Wisente und Hirsche verfüttert. Die Eicheln gehen an die Hirsche, Moschusochsen und Bären.

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So viele Eicheln und Kastanien wurden in den vergangenen Jahren gesammelt:

Wie viele Eicheln und Kastanien beim Tierpark Bern abgegeben werden, schwankt mit den Jahren stark. Der Rekord in den vergangenen 15 Jahren liegt im 2007 mit über 25 Tonnen Kastanien. Ein besonders schlecht Jahr war 2019 mit gerade mal 4000 Kilogramm.

Auch bei den Eicheln gibt es enorme Unterschiede, teilweise kurz nacheinander. Während es 2018 noch über 2500 Kilogramm waren. 2021 waren es gerade mal 40 Kilo.

Wie viele Personen jeweils die Leckereien anliefern, ist unbekannt. «Die Anzahl Personen variiert von Jahr zu Jahr und hängt davon ab, ob es sich um ein gutes ‹Chegele›-Jahr handelt oder nicht», teilt der Tierpark Bern mit.

Bereits vor über 70 Jahren wurden Kastanien und Eicheln gesammelt

Das Kastaniensammeln kann auch eine lange Tradition zurückblicken – seit über 70 Jahren sammelt die Berner Bevölkerung für die Tiere die herbstlichen Köstlichkeiten.

Bilder von 1955 aus dem Staatsarchiv des Kantons zeigen etwa, wie gross das Interesse der Bernerinnen und Berner bereits damals war.

Andere Möglichkeiten für Nahrungsspenden gibt es übrigens nicht. 2022 wurde auch die Brotsammelstelle beim Dählhölzli eingestellt. Das lag daran, dass das Brot für viele Tiere nicht gesund sei, wie der Tierpark Bern mitteilt. Der hohe Energiegehalt belaste den Verdauungsvorgang vieler Wildtiere. «Generell ist Brot keine geeignete Nahrung, um wildlebende Stadttauben, Schwäne, Enten und andere frei lebende Vögel zu füttern. Auch ihre Gesundheit leidet unter Zucker, Butter und Mehl. Hingegen können Ratten und Mäuse das übriggebliebene Brot sehr gut verwerten, was eine Zunahme ihrer Populationen zur Folge hat», sagt Hansueli Blatter, Leiter Sektion Tiere.

Für viele Tiere, etwa Bären, Wiederkäuer, Enten und Wildschweine sei die Nahrungssuche auch ein «wichtiger Bestandteil der täglichen Beschäftigung. Geben wir ihnen altes Brot, so nehmen sie in zu kurzer Zeit den Energiebedarf eines Tages auf und sind den restlichen Tag unterbeschäftigt», so Blatter. Für die Bären lassen sich die Pflegerinnen und Pfleger immer wieder etwas Neues einfallen. Kürzlich wurden den Bären etwa ein mit Honig gefüllter Ball gegeben. Ob das funktioniert hat, siehst du im Video.

Ein neuer Test-Futterautomat hat den Erstkontakt mit den Bären hingegen weniger gut überstanden.

veröffentlicht: 3. Oktober 2024 09:58
aktualisiert: 3. Oktober 2024 17:47
Quelle: BärnToday

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