Schweiz

Der August 2024 war der zweitwärmste seit Messbeginn

Wetter

Fast ein Hitzerekord, zu trocken und mit heftigen Gewittern: Das war der August 2024

· Online seit 28.08.2024, 16:23 Uhr
Wollte der Sommer im Juni und Anfang Juli noch nicht richtig Fahrt aufnehmen, hat dieser Monat Sonnenhungrige mehr als entschädigt. Er wird als der zweitheisseste August seit Messbeginn in die Geschichte eingehen. Zudem war es äusserst trocken, bis auf starke Gewitter, die lokal für sintflutartigen Regen sorgten.
Anzeige

Der August 2024 war wettertechnisch ein Monat der Extreme. Da gab es einerseits über die gesamte Schweiz gesehen ungewöhnlich viel sonnige und heisse Tage, anderseits sorgten lokal Gewitter für rekordverdächtige Regenmassen.

Ersteres führt dazu, dass der August in der Rangliste der wärmsten August-Monate auf Platz 2 liegen wird, wie Meteorologe Michael Eichmann von Meteonews sagt. Da auch die letzten Tage des Monats sommerlich warm werden, wird sich daran nichts mehr ändern. 

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Keine Hitzewellen, aber trotzdem heisser als im Durchschnitt

Viele Leute dürfte diese Tatsache überraschen. Gefühlt war der August zwar sehr sommerlich, eine Hitzewelle gab es aber nicht. Das bestätigt auch Michael Eichmann. Für den Rekordmonat gibt es jedoch zwei Erklärungen: Erstens waren die Temperaturen schweizweit konstant hoch, wobei die erste Monatshälfte besonders heiss und sonnig war. In der zweiten Monatshälfte nahm die Durchschnittstemperatur zwar leicht ab, sie lag am Dienstag mit +2,4 Grad aber immer noch deutlich über dem Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020.

Der zweite Grund für den übermässig warmen Monat liegt auf der anderen Seite der Alpen. Bereits in der Monatsmitte kamen Lugano und Stabio auf 13 Hitzetage mit Maximaltemperaturen über 30 Grad. Normalerweise verzeichnen diese Orte nur 3,9 solcher Tage – und das über den gesamten Monat. «Die Anzahl Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad war aber im gesamten Land überdurchschnittlich», sagt Eichmann.

Deutlich zu heiss war es auch in den Bergen. «Die Nullgradgrenze lag bis auf wenige Ausnahmen immer auf über 4000 Metern, was schlecht für die Massenbilanz der Gletscher ist.»  Zwischen dem 9. und 11. August stieg sie sogar auf über 5000 Meter an – ein Phänomen, das bis im vergangenen Jahr nur zweimal beobachtet wurde, und zwar am 20. Juli 1995 sowie am 25. Juli 2022.

Schweizweit zu trocken, lokal sehr gewittrig

Neben der Hitze war aber über die gesamte Schweiz gesehen auch die Trockenheit bemerkenswert. «Es fehlen fast 33 Prozent Regen», so der Meteorologe. Doch diese Bilanz könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass langsam ziehende Gewitter lokal binnen kurzer Zeit grosse Regenmengen gebracht hätten.

Zwar liege die Regenmenge an den allermeisten Orten zum Teil deutlich unter der Norm, Ausnahmen bildeten hier das durch die Unwetter gezeichnete Berner Oberland, aber auch Teile des Oberwallis und die Region zwischen dem Fricktal und Schaffhausen.

Häufung von ungewöhnlich heissen Monaten

Der August 2024 wird somit als besonders heisser und sonniger Monat in die Geschichte eingehen. Dass auf Platz 3 der August 1992 mit einer Abweichung von +1,89 Grad und auf Platz 1 unangefochten der August 2003 mit einem Überschuss von 3,59 Grad liegen, zeigt jedoch, dass es solche übermässig heissen Sommermonate auch schon vor mehreren Jahrzehnten gab. Fakt ist aber auch, dass sich solche Wetterrekorde in jüngster Zeit häufen.

veröffentlicht: 28. August 2024 16:23
aktualisiert: 28. August 2024 16:23
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch