Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB wollen mit ihren Fernverkehr-Doppelstockzüge (FV-Dosto) in den Kurven langsamer fahren. Für Fahrgäste kommt es sonst zu Komforteinbussen, wie die SBB am Freitag mitgeteilt haben.
Das Problem sind die sogenannten Wankkombinationen. Diese sollen während der Fahrt dafür sorgen, dass die Passagiere die Neigung des Zuges in der Kurve nicht spüren.
Geplante Fahrzeitverkürzung nicht möglich
Die SBB wollen beim Bundesamt für Verkehr eine Anpassung des Angebotskonzepts 2035 beantragen. Auf den Fahrplanwechsel 2035 war auf den Strecken St.Gallen-Winterthur und Lausanne-Bern eine Fahrzeitverkürzung geplant. Diese wird nun wegen der Kurven-Tempodrosselung nicht möglich.
Die Dosto-Fernverkehrszüge der SBB sind seit rund vier Jahren in Betrieb. Die Einführung des neu entwickelten Zuges war von massiven technischen Pannen und Verzögerungen begleitet. Der FV-Dosto ist im Volksmund unter dem Namen «Schüttelzug» bekannt. Die SBB sprachen von einer «Zangengeburt» und kritisierten teils auch den Hersteller Alstom-Bombardier.
Keine weiteren Züge
Im Sommer werden die letzten der Total 62 FV-Dosto Züge geliefert. Auf die Option 100 weiterer Dostos werden die SBB verzichten. Die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge habe sich aber stark verbessert, teilten die SBB bereits im Februar mit. Sie sei nun vergleichbar mit der restlichen Flotte im SBB-Personenverkehr.
(oku/roa)