Benutzte Kondome und Taschentücher: Das berüchtige Sex-Wäldi bei der Raststätte in Kriessern SG gab die letzten Jahre immer wieder zu reden. Was dort vor sich ging (und allenfalls immer noch geht) liegt auf der Hand: Der Ort an der Autobahn A13 dient als Treffpunkt für anonymen Sex.
Daran schienen sich die Anwohner zwar gar nicht so sehr zu stören: Vielmehr waren es die erwähnten ekligen Hinterlassenschaften der sich dort vergnügenden Personen.
Gerade recht muss es vielen Kritikern gekommen sein, dass viele der Bäume in diesem Bereich nicht gesund waren und gerodet werden mussten.
Angenehmer Nebeneffekt: Von der Raststätte aus ist der einst bewaldete Liebesspielplatz nun gut sichtbar – und hat damit an Attraktivität eingebüsst. Aber so kahl wie jetzt wird das Wäldli nicht bleiben.
Schulklasse forstet Wäldli auf
Denn in drei bis fünf Jahren werden hier wieder relativ grosse Bäume stehen. Diesen Montag pflanzten Kriessner Schulkinder der 5. Klasse fleissig neue Bäume – vor allem Eichen, Spitzahorn und Föhren, schreibt der Rheintaler.
Waldwirtschaftlich ist das ein wichtiger Schritt, wie Förster Robert Kobler gegenüber der Zeitung betont. Es gehe darum, alte und kranke Bäume auszutauschen – und dem Klimawandel Rechnung zu tragen. Das heisst: Den Wald widerstandsfähiger machen, damit die Bäume auch wärmeres Klima ertragen können.
Schönes Erlebnis für die Schulkinder
Für Revierförster Kobler ist der Einbezug der Primarschüler ein besonders schöner Aspekt: «Wenn uns hier die Kriessner Jugend den Wald aufforstet, können sie später einmal sagen: Hier haben wir die Bäume gepflanzt. So können wir sie für den Wald begeistern.»
Die Frage ist wohl, wer sich denn sonst noch so vom wieder aufgeforsteten Wäldli begeistern lassen wird. Denn wie einige Kritiker bemerken, fehlt momentan «quasi der halbe Wald». Für gewisse Zeit dürfte es um die Raststätte in Kriessern also relativ ruhig – und sauber – bleiben.
Wenn da bald wieder 100 Bäume mehr stehen, dann wird sich das wieder ändern. Die Raststätte bleibt schliesslich am selben Ort – und der Ahorn ist nicht das Einzige, was im Wald spitz ist.