Schweiz

So schlecht bewerten andere Länder die Schweiz am ESC

Die grosse Übersicht zeigt

So schlecht bewerten uns die Nachbarländer am ESC

· Online seit 08.05.2024, 18:55 Uhr
Seit 1975 vergeben sich die teilnehmenden Länder gegenseitig Punkte am Eurovision Song Contest. Unsere Karte zeigt, wem wir die meisten Punkte vergeben – und von wem wir unterstützt werden.
Philipp Reich / watson
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Die Schweiz darf am Eurovision Song Contest auf den ersten Sieg seit 1988 und den dritten überhaupt hoffen. Das 24-jährige Musiktalent Nemo gehört bei den Buchmachern mit seinem Song «The Code» zu den grossen Favoriten. Zu 44 Prozent landet Nemo demnach in den Top 10, rund 17 Prozent betragen die Siegchancen. Nur der kroatischen Band Baby Lasagna werden mit 26 Prozent noch höhere Siegchancen zugerechnet.

Schweiz hat keine traditionellen Unterstützer

Damit Nemo am Ende ganz zuoberst auf dem Treppchen stehen kann, braucht es zunächst im Halbfinal und dann hoffentlich auch im Final die Unterstützung der restlichen Teilnehmerländer. Und genau da könnte der Haken liegen: Anders als viele andere ESC-Länder hat die Schweiz keine traditionellen Unterstützer. Nicht einmal unsere Nachbarländer voten regelmässig mit hohen Punktzahlen für uns. Seit Einführung des aktuellen «Douze Points»-System im Jahr 1975 hat die Schweiz von den bis zu 12 möglichen Punkten von den Nachbarländern im Schnitt erhalten:

  • Österreich: 4,31 Punkte
  • Deutschland: 3,47 Punkte
  • Frankreich: 2,89 Punkte
  • Italien: 2,92 Punkte

Damit gehört unser östlicher Nachbar bereits zu unseren grössten Unterstützern. Nur das ehemalige Jugoslawien hat uns zwischen 1975 und 1992 im Schnitt noch etwas besser bewertet. Rang 3 belegen zusammen die beiden Benelux-Staaten Luxemburg und die Niederlande, dahinter folgen die nordischen Länder Finnland, Dänemark und Island sowie Albanien und Nordmazedonien. Erst auf Rang 10 finden wir Deutschland.

Die grössten «ESC-Freunde»

Andere Länder haben «bessere Freunde». Aserbaidschan und die Türkei bewerten sich beispielsweise traditionell mit der Maximalwertung von 12 Punkten. Auch Griechenland und Zypern, Rumänien und Moldawien oder Spanien und Andorra sind sich stets gut gesinnt.

Etwas weniger eng, aber immer noch ausgeprägt sind die Bande zwischen den nordischen Ländern Schweden, Norwegen, Dänemark und Island. Zum Leidwesen der Schweiz wird Topfavorit Kroatien von seinen Nachbarländern deutlich besser unterstützt als die Schweiz. Von Bosnien und Herzegowina erhalten die Kroaten im Schnitt 8,0 Punkte, von Slowenien 7,8 Punkte und selbst von Serbien noch 7,0 Punkte im Schnitt.

Wem vergibt die Schweiz im Schnitt die höchste Punktzahl?

Es sind traditionell diejenigen Länder, die eine grosse Diaspora bei uns haben. Mit 7,31 Punkten im Schnitt führt Serbien die Liste an. Es ist keine gegenseitige Liebe: Im Gegenzug erhalten wir von den Serben nur gerade 2,1 Punkte im Schnitt.

  1. Serbien: 7,3 Punkte
  2. Albanien: 6,5 Punkte
  3. Italien: 5,6 Punkte
  4. Portugal: 5,2 Punkte
  5. Bosnien Herzegowina: 4,9 Punkte

Neben Serbien sind wir auch gegenüber Albanien, Italien, Portugal, Bosnien und der Türkei (4,4 Punkte) sehr grosszügig. Dahinter folgen schliesslich Irland und Schweden. Von unseren Nachbarländern vergeben wir am wenigsten Punkte an Österreich, das allerdings mit 3,0 Punkten nur knapp hinter Frankreich (3,6) und Deutschland (3,4) liegt.

Reichts für Nemo?

Natürlich sagt die Vergangenheit längst nicht alles über die Gegenwart aus. Mit einer gehörigen Portion Charme und einer extravaganten Performance kann Nemo sicherlich den einen oder anderen unerwarteten Punkt einheimsen. Gewisse Traditionen kann aber wohl selbst das Schweizer Musiktalent nicht brechen. Nemo wird am Donnerstag im zweiten Halbfinale mit der Startnummer 4 den ersten Aufritt haben.

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veröffentlicht: 8. Mai 2024 18:55
aktualisiert: 8. Mai 2024 18:55
Quelle: watson

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