Wie der «Verkehrs Monitor» berichtet, prüft der Bund derzeit, ob die Autobahnvignette teurer werden soll. Das gehe aus einer Antwort des Bundesrates auf einen Vorstoss von Nationalrat Alex Farinelli (FDP) hervor.
Im Vorstoss fordert Farinelli eine Verteuerung und eine obligatorische Vignette für Passstrassen, um Ausweichverkehr zu verhindern. In der Antwort schreibt der Bundesrat, dass er eine Auslegeordnung mache und dabei eine «Erhöhung des Vignettenpreises ein Bestandteil» sei.
Im Frühling soll der Bericht fertig sein und dem Parlament vorgelegt werden.
Über eine Milliarde Franken Einnahmen
Mit einer teureren Vignette könnte der Bund mehr Geld für Strassenprojekte bekommen. Mit momentan 40 Franken pro Vignette, kamen im letzten Jahr über 420 Millionen Franken zusammen. Würde der Preis auf 100 Franken ansteigen, hätte das Bundesamt für Strassen bei gleichbleibender Anzahl verkaufter Vignetten plötzlich über eine Milliarde Franken zur Verfügung.
Eine Verteuerung der Vignette auf 100 Franken stand bereits 2013 im Raum. Damals lehnte das Stimmvolk dies mit über 60 Prozent Nein-Stimmen ab. Die Vignette wurde 1985 nach einer Volksabstimmung eingeführt, bis 1994 kostete sie 30 Franken pro Jahr. 1995 wurde der Preis auf die noch heute gültigen 40 Franken erhöht.
Kritik vom Gewerbe
Auf die neuen Pläne einer Erhöhung des Vignettenpreises angesprochen, übt der Gewerbeverband SGV gegenüber dem «Verkehrs Monitor» bereits Kritik. Die Verteuerung würde Betriebe mit grossen Fahrzeugflotten zu stark belasten.
Die Einnahmen durch Autobahnvignetten machen in der Schweiz derzeit nur einen kleinen Teil der Finanzierung für Strassenprojekte aus. Der grösste Teil kommt durch die Mineralölsteuer rein. Und hier hat der Bund ein Problem: Immer mehr Leute steigen auf E-Autos um.
Eine Abgabe auf Elektroautos ist zwar geplant, allerdings muss dies erst vom Parlament abgesegnet werden und dann muss auch das Volk dem zustimmen, denn für eine solche Abgabe ist eine Verfassungsänderung nötig.
