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Jens Sellgrad: Eine schillernde Figur ist neuer Marketing- und Medienchef beim SCB

Vom Casino in die Eishalle

Eine schillernde Figur wird neuer Marketing- und Medienchef beim SCB

· Online seit 25.06.2024, 04:45 Uhr
Beim SC Bern tritt am 1. Juli ein neuer Mann die Stelle als Chef Marketing und Kommunikation an. Jens Sellgrad baute in den letzten Jahren das Online-Casino in Interlaken auf, seit einem Jahr Gold-Sponsor beim SCB. Was ist von diesem Seitenwechsel zu halten?
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Der neue Leiter Marketing & Kommunikation/PR des SCB fällt zum einen optisch auf: Jens Sellgrad trägt seit Jahren einen «Rauschebart». Aber auch der berufliche Hintergrund des neuen SCB-Kadermanns lässt aufhorchen, denn Sellgrad wechselt vom Online-Casino-Anbieter StarVegas in Interlaken zum Stadtberner Eishockey-Verein.

Sellgrad wird per 1. Juli Leiter Marketing & Kommunikation/PR. Er übernimmt damit einen Teil der Aufgaben von Reto Kirchhofer. Der frühere BZ-Journalist hatte zwei Jahre lang die Medienarbeit beim SCB betreut.

Jetziger Arbeitgeber ist Gold-Sponsor

Sellgrad arbeitet noch bis Ende Juni für die Casino Interlaken AG. Die Oberländer Firma und der SCB führen seit etwa einem Jahr eine enge geschäftliche Beziehung, denn seit der Saison 2023/24 ist die Online-Tochter des Casino Interlaken, «StarVegas», einer von fünf Gold-Sponsoren beim SC Bern. Die Firma sponsert etwa das Fan-Game in den Drittelspausen.

Sellgrad war seit 2011 Projektverantwortlicher beim Aufbau von StarVegas und führte seit 2019 das Online-Casino als «Chief Strategy Officer».

Unter anderem seine digitalen Kompetenzen haben Sellgrad zum Job beim SC Bern verholfen. Den 48-jährigen früheren Croupier habe man aufgrund von Empfehlungen und Referenzen an Bord geholt, sagt SCB-COO Pascal Signer. Dass man ihn aufgrund der Sponsoring-Partnerschaft schon kannte, habe geholfen, sei aber nicht ausschlaggebend für die Anstellung, sagt Signer.

«SCB wird nicht zum Casino»

Dass künftig ein langjähriger Casino-Manager den Aussenauftritt des SCB verantwortet, ist für Pascal Signer kein Problem. «Wir werden sicher nicht zum Casino», sagt er. «Wir möchten aber bei Marketing, PR und Kommunikation den nächsten Schritt gehen – und sind überzeugt, dass Jens Sellgrad dafür der Richtige ist».

Auf dem LinkedIn-Profil von Sellgrad steht der Satz: «Wenn es nicht herausfordernd ist, ist es nicht mein Projekt». Die Herausforderung beim SCB bestehe vor allem darin, den Klub digital besser zu vermarkten, sich in der Kommunikation mit Kunden zu steigern und wieder mehr Zuschauerinnen und Zuschauer ins Stadion zu locken, sagt Pascal Signer.

Zum gesunkenen Zuschauerinteresse hat natürlich in erster Linie der fehlende sportliche Erfolg seit dem letzten Meistertitel 2019 geführt. Das Geschehen auf dem Eis kann Jens Sellgrad nicht beeinflussen – bei der Wahrnehmung des Klubs sieht der SCB aber offenbar Luft nach oben.

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veröffentlicht: 25. Juni 2024 04:45
aktualisiert: 25. Juni 2024 04:45
Quelle: BärnToday

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