Sport
Schwingen

Emotionen in Burgdorf: Erster Teilverbands-Kranz für Philipp Roth

Doppelter Eidgenosse

Tränen in den Augen: Erster Teilverbands-Kranz für Philipp Roth aus Biberist

· Online seit 12.08.2024, 11:44 Uhr
An Eidgenössischen Schwingfesten konnte Philipp Roth aus Biberist bereits zwei Mal einen Kranz gewinnen. An einem kleineren Teilverbands- oder Bergfest ist ihm das noch nie gelungen – bis jetzt. Am Bernisch-Kantonalen in Burgdorf hat es endlich geklappt.
Anzeige

«Ich habe gerade ein paar Tränen in den Augen», sagte Philipp Roth aus Biberist. Die Freude darüber war beim stämmigen Schwinger am Sonntagabend riesig. «Ich kann es noch nicht richtig beschreiben. Burgdorf war so schön für mich – und endlich hat es mit dem Bernisch-Kantonalen Teilverbandskranz geklappt.»

Das fehlende Puzzleteil

Damit füllt Roth eine grosse Lücke in seinem Palmarès. Der Schwinger, der für den Seeländischen Schwingverband antritt, hatte bisher zwar zwei Eidgenössische Kränze geholt (2016 in Estavayer-le-Lac und 2022 in Pratteln), einen «einfacheren» Kranz an einem Teilverbandsfest oder einem Bergfest konnte er bis jetzt aber noch nie gewinnen. Jetzt habe es mit dem fehlenden Puzzleteil endlich geklappt, sagte Roth.

Dass ihm diese Leistung ausgerechnet in Burgdorf gelinge, sei etwas ganz Besonderes, sagt der Mann, der auf dem Schwingplatz an seinem Strohhut und dem grünen Hemd leicht zu erkennen ist. «Ich habe hier studiert, es war fünf Jahre lang mein Zuhause. Dass das jetzt hier geklappt hat, ist einfach unglaublich.» Roth ist einer der wenigen Schwinger, die bei allen drei Schwingfesten an beiden Wochenenden in Burgdorf angetreten sind, und er hat in jedem den Kranz geholt. Am Sonntag war er nach vier Gängen sogar an der Ranglistenspitze.

Dass er an Eidgenössischen Schwingfesten bis jetzt zweimal den Kranz holen konnte, an den vermeintlich kleineren Teilverbands- oder Bergfesten aber nicht, erklärt Philipp Roth mit der Konkurrenz im eigenen Lager: «Bei den kleineren Festen hat es mehr Berner. Wir haben bei den Bernern ein sehr breites Feld an starken Schwingern. An einem Eidgenössischen Schwingfest muss man weniger gegen die eigenen Leute antreten.»

Unvergessen bleibt sein erster Eidgenössischer Kranz in Estavayer, als er im entscheidenden Gang Schwingerkönig Arnold Forrer bodigte und danach sein Glück kaum fassen konnte.

Aussprache mit Stucki hat geholfen

Beim Bernisch-Kantonalen habe er nach den ersten beiden Gängen ein sehr gutes Gefühl gehabt, sagt der Biberister. «Ich habe gespürt, dass etwas drin liegt.» Dazu beigetragen habe sicher auch ein Gespräch, das er vor kurzem mit Schwingerkönig Christian Stucki geführt habe, sagt Roth. «Er hat mir beim Schwarzsee-Schwinget sehr ins Gewissen geredet. Und es hat genützt.»

Was ihm der Schwingerkönig genau gesagt hat, wollte Roth nicht sagen – nur so viel: «Wenn es mit dem Kranz in Burgdorf nicht geklappt hätte, hätte es wohl Konsequenzen gegeben». Stucki und Roth sind ähnliche Schwinger, beide galten lange als «sanfte Riesen»: Körperlich stark, aber zu lieb für die ganz grossen Triumphe.

Unterstützung habe Philipp Roth auch von seinem Bruder Dominik bekommen, ebenfalls ein sehr guter Schwinger, der momentan verletzt ist. «Er spornt mich immer wieder an.» In Burgdorf habe er dazu viel Support von seiner Familie und seinem Umfeld bekommen, erklärt er. «Meine Tanten waren hier, meine Cousins, Arbeitskollegen, Trainingspartner vom Solothurner Schwingverband, alte Schulkollegen – es waren fast alle da.»

Kein Teigwarensalat mehr, lieber Toast und Fleisch

Auf die Frage, was er im Vorfeld der Schwingfeste in Burgdorf sonst noch verändert habe, kommt Philipp Roth auf seine Ernährung zu sprechen. «Ich esse neu über Mittag keinen Teigwarensalat mehr, dafür gibt es Toast und etwas Fleisch.» Ob das ein Grund für das gute Abschneiden an den Schwingfesten sei, wisse er nicht. Die Begründung für die Umstellung hat nicht viel mit dem Sport zu tun: «Ehrlich gesagt war ich einfach zu faul, immer wieder Teigwarensalat zu machen. Deshalb hab ich einfach etwas Toast mitgenommen und das war auch gut.»

Das Bernisch-Kantonale Schwingfest 2024 hat Philipp Roth auf Rang 6d abgeschlossen. Dafür durfte er sich im Gabentempel einen Preis aussuchen. Entschieden hat er sich für eine tierische Holzskulptur, einen Steinbock. Er wolle etwas, das ihn immer an diesen speziellen Tag erinnere, sagte Roth. Deshalb habe er sich für einen Sach- und gegen einen Geldpreis entschieden.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 12. August 2024 11:44
aktualisiert: 12. August 2024 11:44
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch