Quelle: Tele 1
Was viele Innerschweizer Schwingfans bereits im Vorfeld befürchtet hatten, wurde Wirklichkeit: Das dritte Bergkranzfest der Saison verkam zu Berner Festspielen. Nach dem 2. Gang lag mit Patrick Betschart zwar noch ein Schwyzer allein in Führung, doch in den nachfolgenden Gängen wendete sich das Blatt und die Berner übernahmen das Zepter.
So war es denn auch nicht verwunderlich, dass der Schlussgang zu einer reinen Berner Angelegenheit wurde. In diesem griffen Fabian Staudenmann und Adrian Walther zusammen. Zwei Eidgenossen, die in dieser Saison bereits je zwei Kranzfestsiege feiern konnten und auf der Rigi bis zu diesem Zeitpunkt nur je einmal stellten – gegen Berner Schwinger.
Keine Energie für die volle Gangdauer
Der Schlussgang war noch keine Minute alt, da lag Adrian Walther bereits auf dem Rücken. «Ich habe mich wohlgefühlt und schon nach dem ersten Zug gemerkt: Die volle Gangdauer von 12 Minuten schaffe ich nicht», sagte Staudenmann im Siegerinterview mit einem breiten Grinsen. «Deshalb habe ich versucht, von Anfang an anzugreifen. Schön hat es geklappt.»
Quelle: PilatusToday / Shana Meister
Die Berner, die erstmals seit 2016 wieder auf der Rigi zu Gast waren, konnten am Schluss nicht nur über den Festsieg von Fabian Staudenmann jubeln, sondern über 10 der insgesamt 14 Kränze. Die restlichen vier gingen salomonisch an die Nordwestschweizer und die Innerschweizer.
Schurtenberger und Bissig retten Innerschweizer Ehre
Dass die ISV-Schwinger nicht ganz leer ausgingen, haben sie Sven Schurtenberger zu verdanken, der das Fest als bester Innerschweizer auf Rang 4 abschloss. Aber vor allem auch dem jungen Lukas Bissig. Der 21-jährige Urner schnupperte gar am Schlussgang, verpasste diesen letztlich aber knapp – ein halber Punkt fehlte auf Adrian Walther.
Quelle: PilatusToday / Shana Meister
«Ich habe das Bestmögliche gemacht. Natürlich hätte ich den letzten Gang gerne etwas anders abgeschlossen. Aber es ist gut so, wie es herausgekommen ist», bilanziert Bissig nach dem Fest. Der letzte Gang gegen Michael Ledermann ging verloren, dennoch holte sich der Urner seinen allerersten Kranz auf der Rigi. Ein weiteres Highlight für den jungen Schwinger aus Attinghausen, der in diesem Jahr bereits das Urner Kantonale gewinnen konnte.
Innerschweizer müssen über die Bücher
Doch was bleibt nun von der Rigi-Ausgabe 2024? Ein zwiespältiges Gefühl. Zum einen kamen die Schwingfans in den Genuss von perfektem Wetter und vielen spannenden Duellen. Letzteres war allerdings hauptsächlich den Berner Schwingern zu verdanken, die mit gleich 14 Eidgenossen anreisten.
Zum anderen verpassten es die Innerschweizer, die Bedeutung und den Stellenwert des Rigi Schwingens zu unterstreichen. Es wäre extrem spannend gewesen zu sehen, wie sich die Berner geschlagen hätten, wenn auch der ISV mit ihren besten Schwingern angetreten wäre. Denn ein richtiger Kräftevergleich war bei lediglich drei Innerschweizer Eidgenossen schlicht nicht möglich.
Liveticker zum Nachlesen
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.