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Dominic Stricker in Wimbledon – das ist dem Berner zuzutrauen

Nach Verletzung zurück in Wimbledon

«Es wird ein schwieriges Jahr für Dominic Stricker»

03.07.2024, 11:53 Uhr
· Online seit 02.07.2024, 04:45 Uhr
Dominic Stricker war lange verletzt, kehrt aber mit guten Erinnerungen ans Grand-Slam-Turnier in Wimbledon zurück. Tennis-Experte und SRF-Kommentator Michel Kratochvil sagt im Interview, was dem Berner Tennisspieler zuzutrauen ist und wer das prestigeträchtige Turnier in London gewinnen könnte.
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BärnToday: Dominic Stricker hat in Wimbledon schon gute Erfahrungen gemacht, hat nun aber eine lange Leidenszeit hinter sich. Was liegt für ihn drin?

Michel Kratochvil: Nach einer langen Pause zurückzukehren, ist immer schwierig. Er war nun sechs Monate out. In den ersten paar Monaten wird es für ihn sicher nicht einfach sein, in den Turnierrhythmus zu kommen und das Vertrauen in sein Spiel wieder zu finden.

In der ersten Runde trifft Stricker auf Arthur Fils. Das könnte ein spannendes Duell werden.

Definitiv. Arthur Fils ist zwei Jahre jünger als Dominic Stricker, ist aber bereits die Nummer 34 der Welt. Der junge Franzose ist ein grosser Spieler dieser Generation und befindet sich in einer guten Form. Bei Grand-Slam-Turnieren konnte er bisher jedoch noch nicht überzeugen. Stricker hingegen hat letztes Jahr am US Open sehr gut gespielt. Das spricht für ihn. Der Formstand und der Umstand, dass Stricker von einer Verletzung zurückkehrt, spricht jedoch eher für Arthur Fils.

Wegen der langen Verletzungspause ist Strickers Ranking geschützt («protected Ranking»). Nun geht es für ihn darum, seine Punkte zu verteidigen. Wie schätzen Sie diese Situation ein?

Es ist nun die erste richtig grosse Hürde für ihn. Man erwartet nun gute Resultate von ihm – und dies nach einer langen Verletzung. Zudem muss er viele Punkte verteidigen, vor allem am US Open. Das geschützte Ranking ist irgendwann weg. Nun hat er einen schwierigen Gegner zugelost bekommen. Dass Arthur Fils jünger ist, erhöht den Erwartungsdruck zusätzlich noch ein wenig. Wenn er dann in der ersten Runde des US Open als nicht gesetzter Spieler zum Beispiel auf Novak Djokovic trifft, wird es sehr schwer. Er ist unter Druck, dass er nicht Punkte abgibt und aus den Top-200 fliegt. Es wird sicher ein schwieriges Jahr. Das Talent und das Spiel, um das zu meistern, hat er aber auf jeden Fall. Das Ziel für ihn muss sein, dass er zurück in die Top-100 kommt oder sogar mal unter die ersten 50 vordringen kann.

Wer hat bei den Männern die grössten Chancen auf den Turniersieg?

Jannik Sinner und Carlos Alcaraz sind sicher die grössten Favoriten, zusammen mit Novak Djokovic. Bei Djokovic weiss man zwar nicht wirklich, wie stark er nach seiner Operation zurückkommt – man darf ihn aber nie unterschätzen.

(raw)

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veröffentlicht: 2. Juli 2024 04:45
aktualisiert: 3. Juli 2024 11:53
Quelle: BärnToday

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