«Hopp Schwiiz Kanada, Goalie staht im Pyjama!» Oder auch: «Hopp Schwiiz Kanada, Underhose abelah!» Und manchmal: «Hopp Schwiiz Kanada, d'Buebe händ no Windle aa!»
Wirklich viel Sinn ergeben diese Konstrukte nicht. Weshalb fiel die Wahl ausgerechnet auf Kanada? Bloss wegen des Klangs, wegen der knackigen, gleichmässigen Silben des Wortes?
Kreative Schulhaussprache
Vielleicht kann Christian Schmutz helfen, er ist Mundart-Experte beim SRF. Die oft geäusserte Vermutung, «Hopp Schwiiz Kanada» habe wohl etwas mit dem Spengler Cup in Davos zu tun, hält er schon mal für kaum wahrscheinlich. «Das erachte ich als Schuss in den Heuhaufen. Immerhin ist das Team Canada erst seit 1984 mit von der Partie.»
Laut Schmutz handelt es sich bei «Hopp Schwiiz Kanada» grundsätzlich um einen verhältnismässig neuen Ausdruck, «kreative Schulhaussprache halt». Er geht von einem sprachspielerischen Zufall aus, der dazu führte, dass zum häufigen «Hopp Schwiiz» ein «Kanada» hinzugefügt wurde.
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Der Klang des Landesnamens spiele tatsächlich eine Rolle. «Es brauchte einen Dreisilber, der regelmässige Silben hat. ‹Hopp Schwiiz Frankriich› oder ‹Hopp Schwiiz Dütschland› oder, obwohl dreisilbig, ‹Hopp Schwiiz Italie› kommen nicht in die Kränze», erläutert Schmutz.
Warum Italien nicht gehen würde
Der Freiburger, der unter anderem ein Senslerdeutsches Wörterbuch verfasst hat, kann sich noch gut an seine Kindheit in den 1970er-Jahren erinnern. «Wir sangen in der Primarschule: ‹Hopp Schwiiz Kanada, de Lehrer isch im Pyjama. Pyjama kaputt, de Lehrer füdleblutt!›»
Wie es bei Kindersprüchen oft der Fall sei, sei dabei ein Spruch mit Elementen der eigenen Lebenswelt weiterentwickelt worden. Also mit dem Lehrer, mit dem Pyjama, dem Goalie oder der Unterhose.
Das ist letztlich auch die Erklärung von Christian Schmutz, weshalb der Spruch einst «erfunden» wurde und sich lange halten konnte: «Hopp Schwiiz Kanada – das klingt halt einfach gut.»