Das GDACS-Katastrophenwarnsystem (Global Disaster Alert and Coordination System) hat den Wirbelsturm auf Alarmstufe Rot gesetzt und rechnet mit zerstörerischen Windgeschwindigkeiten von bis zu 259 Stundenkilometern in Myanmar und dem benachbarten Bangladesch. «Mocha» hatte seit Tagen über dem Golf von Bengalen immer mehr an Kraft gewonnen.
«Der Sturm wütet seit dem Morgen und wird immer stärker», sagte Kan Aung, ein Mann aus der Stadt Sittwe, der mit einem örtlichen Team über die aktuelle Situation des Sturms berichtet. Sittwe und weite Teile des Rakhine-Staats sollen Berechnungen zufolge genau auf der Route des Sturms liegen.
Die Eyewall von #Zyklon #Mocha trifft in Kürze auf Land. Inzwischen gibt es schon erste Bilder von Zerstörungen. #Wind, #Sturmflut und #Regen sind verheerend. Das Ausmass der humanitären Katastrophe wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen! https://t.co/NCzv8voM7y (km) pic.twitter.com/UjG8kmJUZl
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) May 14, 2023
Das ist erst der Anfang
«Mocha» habe noch nicht seine höchste Stärke erreicht. «Wir sehen, wie Bäume umstürzen und kleine Hütten beschädigt werden, aber grössere Häuser stehen noch», sagte am Sonntagvormittag (Ortszeit) der 21-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Telefonleitungen und Internetverbindungen seien in Küstennähe indes bereits unterbrochen.
Sittwe liegt nur rund 180 Kilometer Luftlinie südöstlich der Stadt Cox's Bazar in Bangladesch, die ebenfalls stark getroffen werden dürfte. Dort leben rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar in notdürftigen Unterkünften. Viele waren im Vorfeld evakuiert worden. Die Menschen wurden aufgefordert, sich von den Küsten fernzuhalten, wo heftige Flutwellen erwartet wurden. Laut GDACS könnten insgesamt bis zu 3,1 Millionen Menschen betroffen sein.
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«Wir können nur beten.»
Viele in der Region haben Angst, dass «Mocha» so schreckliche Folgen haben könnte wie vor 15 Jahren der Zyklon «Nargis»: Am 2. und 3. Mai 2008 hatte der Tropensturm in Myanmars Irrawaddy-Delta Schätzungen zufolge fast 140 000 Menschen in den Tod gerissen. Die Verwüstungen waren gewaltig. «Die Familien hier haben Angst», sagte Kan Aung. «Der Sturm wird wohl so mächtig sein wie «Nargis», wir können nur beten.»